Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 275 — Anno 1808 wurde die Alp Lawena an Fremde auf 12 Jahre in Pacht gegeben für 2400 fl. Die Pächter hatten für Instand- haltung der Gebäulichkeiten zu sorgen, 30 Stück Rinder oder Stiere für 40 kr. per Stück in die Alp aufzunehmen, die gewinterten Gemeindeschafe unentgeltlich zu alpen und besonders hüten zu lassen, gegen einen billigen Sommerlohn auch die galten Nöser und Gitzi zu dulden. Die Gemeinde versprach dagegen den Alpweg bis Dues in Stand zu halten, in Schneenöten unentgeltliche Hilfe zu bringen und daß jeder Bürger jährlich einen Tag in der Alp reuten helfe. Im Jahre 1836 wurde die Alp Lawena in Pacht gegeben für 258 fl. 6 kr. jährlichen Zins auf 4 Jahre. - Bedingungen: Die Zeitkühe gehen mit dem Mastvieh um 1 fl. 20 kr. und 3 Pfd. Brot Pro Stück; die kleineren Rindle gehen mit der kleineren Hab für 40 kr. und 3 Pfd. Brot. Die Kälber müssen laufen wo sie wollen und zahlen 30 kr. und 3 Pfd. Brot. Die in der Gemeinde gewinterten Schafe bezahlen 6 kr. pro Stück. Bei der weißen Rüfe ist das Schueefluchtsrecht. Die Gemeinde stellt für den Auftrieb und die Heimfahrt den Alpweg her und leistet überdies für je zwei Haupt Vieh einen Tag Arbeit für Verbesserung der Alp. Sie sorgt für die Gebäulichkeiten. Eine lobenswerte Einrichtung wnrde im Jahre 1845 getroffen. Die Genossenschaft beschloß nämlich, daß wenn jemand in Lawena um ein Stück Vieh komme, ihm von jedem Haupt Vieh, das ge- sund aus Lawena heimkomme, 4 kr. bezahlt werden solle. Nur die Kälber waren von dieser Assekuranz ausgenommen, ebenso Tiere, die bei der Alpfahrt schon nicht in Ordnung waren. Nachdem im Jahre 1848 die Feudalgefälle nachgelassen, das Ohmgeld und die Steuer der Landeskasse überlassen worden waren, wurde im Jahre 1860 auch die Naturalabgabe aus den Alpen Valüna und Lawena abgelöst und zwar für 568 Gulden Oesterr. Währung. Hiemit sind wir auf unsere Zeiten und auf die jetzt lebende Generation herabgekommen, welche noch nicht der Geschichte ange- hören. Möge einer von denen, die nach uns sein werden, einst unsere Tage schildern und uns selbst dann gnädig beurteilen! Möchten die jetzt Lebenden aus der Geschichte ihrer Väter lernen
	        

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