Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

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- Wäre das schwäbische Bundesheer besser geführt und der Schlachtplan zweckmäßiger gewesen, so wäre dieses Unglück ver- hütet worden. Statt mit vereinter und genügender Macht den Kampf aufzunehmen, wagte man sich an einen weit 
überlegenen Feind heran; um alle Ortschaften zu decken, dehnte man sich viel zu weit aus und ein großer'Teil der schwäbischen Mannschaft blieb that- los 
zu Feldkirch sitzen. Das Treffen hatte von der Morgenfrühe bis gegen Mittag stattgefunden. Die Eidgenossen blieben am Schlachttage in Triesen liegen und erst des anderen Tages zogen sie auf Vaduz, plünderten und verbrannten Dorf und Schloß Vaduz, führten 
die Freiherren Ludwig und Wolfgang von Brandis gefangen nach Werdenberg und schleppten eine Menge Büchsen, sowie viele Wagen voll geraubten Gutes über den Rheins , Die Leute 
des Herrn von Brandis mußten nun zu den Eid- genossen und den Bündnern schwören. So waren auch die Triesnern Eidgenossen, aber nur bis zum 3. Dez. desselben Jahres, wo sie ihres Eides entbunden wurden. Die sreundnachbarliche Gesinnung der „Mit-Eidgenossen" gegen sie konnten sie aber bald schätzen lernen, als im August eine Schar über den Rhein und über die Luziensteig kam, in die Alpen eindrang und ihnen, wie auch den Vaduzern und Schaanern ihre Heerden (400 Kühe, viele Schafe und Schweine) wegtrieb. Es mochte eine schmerzliche Stunde für die Bewohner dieses Dorfes gewesen sein, als sie ihr Vieh nn ihren Wohnungen vorüber nach der Schweiz forttreiben 
sahen! Zwar erschienen die mutigen Weiber aus den beraubten Gemeinden vor dem Vogt zu Sargans und den Hauptleuten zu Maienfeld, und stellten vor, wie ungerecht ein solcher Raub sei, da sie ja den Eidgenossen zugeschworen hätten und noch in 
deren Pflicht stünden; aber sie erhielten nur 100 Kühe zurück; das Uebrige war geschlachtet oder sonst veräußert worden und nicht mehr zu bekommen. Am Pfingstmontag 1506 vermittelten Rudolf Steinbruche!, des Rats 
von Zürich, uud Fridli Artzethuser, des Rats zu Glaris, Alt-Landvögte im Sarganserland als Obmänner 
den Frieden zwischen den Nachburschaften zu Triefen und Gretschins, welcher wegen den Auen und Märchen auf dem liuken Rheinufer gestört worden war. Zusätze waren- für die Triesner Anthoni Thuen von Flums, Landammann im Sarganserlande und Johannes Sturm
	        

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