Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 170 — aber wählten den Michel Schmid von Feldkirch und.Rudolf Konzett, Ammann im Walgau. Die beiden Parteien mußten Klag, Ant- wort, Red, Widerred, Nachred und Beschließen schriftlich über- reichen und zwar nach je 8 Tagen im Schloß Vaduz und in dem zu Werdenberg. Jeder Teil konnte zn drei Reden kommen. Sie begnügten sich aber mit zweien. Am Sonntag vor St. Gallustag kam das Schiedsgericht in Marbach zusammen. Die Seveler klagten, daß die Triesner gewaltthätig uud mit gewasfneter Hand ihr Wuhr in das Rinnsal des Rheines hineingebaut hätten trotz der Einrede des Grafen Wilhelm. Die Triesner erwiderten: Jeder habe das Recht sein Eigentum vor Schaden zu bewahren; darum hätten auch die Wartauer einst den Rhein, der früher dem Berg nach gegangen sei, nach und nach in das Triesner Gebiet herübergewnhrt, und die Vorfahren des Grafen hätten cS gebilliget. Viel weniger könne man es den Triesnern wehren, zwischen ihren eigenen Gütern zu wuhren, wie sie wollten; denn das beiderseits anstoßende Gebiet gehöre.ja ihnen. Die Wartauer hätten damals den Untergang vieler Güter, Häuser und Ställe den Triesnern verursacht, während die Triesner durch dieses neue Wuhr nur ihr Eigentum und die Landstraße sichern wollen. Da die Vertreter der Seveler für Abbruch, die der Triesner aber für Aufrechterhaltung des Wuhres stimmten, fiel der Entscheid dem Obmann (dem Bürgermeister von St. Gallen) zu und lautete dahin, daß die Triesener ihr Wuhr, das sie in den schiffleilenden Rhein gemacht, bis St. Jörgentag ohne Schaden der Seveler wieder abtragen und nur soviel stehen lassen sollten, als zur Sicherung ihrer Güter notwendig sei und einem Streichwuhr gleiche. (Geineindcarchiv Sevelen.) 1473 war ein so heißer Sommer, daß es 12 Wochen nach einander nicht regnete, das Vieh wegen Wassermangel die Alpen mitten im Sommer verlassen mußte und alle Mühlen stille standen. Es gab aber viel und vorzügliches Korn nnd ebensogut geriet der Wein. Vom Montag nach St. Ulrichstag 1474 datiert ein Brief des Freiherrn Sigmund von Brandis wegen den Marken zwischen Gretsch und Vallülen, worüber zwischen den Triesnern und Schaanern lange Zeit Spän und Uneinigkeit bestanden hatten. Der Spruch lautete: 1. Die Spän sollen tot und ab sein. 2. Die erste March ist gesetzt in dem Ursprung des Brunnens nnf dem
	        

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