Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

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- nach der geburt Cristi Vierzehcnhundert Unnd in dem vierzigisten Jare. — Im Jahre 1445 führte Oesterreich Krieg mit den Eid- genossen. Auch Freiherr Wolfhart von Brandis und die Grafen von Sargans standen auf der Seite der Oesterreich«!. Der Frei- herr sammelte aus seinen Herrschaften Vaduz. Schellenberg, Maien- feld uud Blumenegg 6000 Mann, zog ins Sarganserland und nahm Walenstadt ein. Im Jänner des folgenden Jahres brachen die Eidgenössen über den Rhein^ trieben den Leuten nm Eschner- berg das Vieh weg, übersetzten auch den Rhein bei Trübbach, plünderten und verbrannten Balzers uud Mäls und kehrten dann wieder über den Rhein zurück. Im gleichen Jahre kamen sie wieder, als sie hörten, daß sich bei Bendern viel Volk aus dem Vorarlbergischen sammle. Nachdem sie Maienfeld verbrannt, rückten sie mit gesamter Mannschaft über die Luziensteig herab durch das verbraunte Balzers auf Triesen und blieben hier zwei Tage. Zu Vaduz und Schaan und am Triesnerberg standen die Krieger dieser Landschaft und Zuzug aus Vorarlberg. Von Zeit zu Zeit sandte mau Reiter nach Triesen, um die Stellung nnd Zahl der Eidgenossen auszukundschaften. Am dritten Tage brachen aber die Eidgenossen auf, nachdem sie auch Triesen verbrannt hatten und zogen über den Rhein. Bei dem am folgenden 6. März (1446) er- folgten Treffen bei Ragaz kamen Viele ans unseren Dörfern teils auf dem Kampsplatze, teils in den Fluten des Rheines ums Leben nnd war darob große Trauer im ganzen Lande. 1452, Samstag nach St. Gregorentag, saß Burkhart von Brandis, im Namen des Freiherrn Wolfhart von Brandis des älteren zu Gericht. Da erschien vor ihm Hensli Bregenzer als Fürsprecher der Nachbarschaft Triesen und klagte gegen Jos Lam- part von Triesenberg wegen unberechtigtem Holzhauen. Lampart behauptete, dazu ein Recht zu haben, da er nur das zum Haus notwendige Holz geschlagen habe. Das llrreil war den Triesnern günstig und sie erhielten einen Urtelbrief. Doch waren sie noch nicht befriedigt. Beide Teile erklärten, es sitzen in dem Gerichte nicht die rechten Leute und verlangten einen anderen Rechtstag: Doch scheint es bei diesem Spruche geblieben zu sein. 1460, am Freitag in der Pfingstwoche, waren Wolf Pfefferli. Ammann der Herrschaft, Hanns Nägellin, Hanns Marker und
	        

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