Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 143 heli» vo» Richenstain hatte um 1400 de» bischöfliche» Zehute» zu Thusis, de» schon seine Vorderen gehabt hatten. (Aemterbücher des Bistums Chur von Prof. Muoth. XXVII. Jahresbericht der hist. Gesellsch. v. Graubünden, S. 84). Im Triesnerfeld sind Aecker, die noch jetzt die „Rinkenäcker" genannt werden. Ob sie denen von Richenstei» gehört »»d von denselben den Namen er- halten haben? Möglich: Gewiß ist, daß in der Mitte des 13. Jahrhunderts die von Nichenstein in Triesen ansässig waren. Ihr Verhältnis zu den Freiherren von Sax, zu den Grafen von Werdenberg und zum Kloster Pfäfers weist auf diese Ansässigkeit hin, wie wir im Folgenden sehen werden. In der Mitte des l3. Jahrhunderts war es noch nicht Sitte beim Verlassen des Stammsitzes und bei Gründung einer anderortigen Niederlassung die frühere Benennung beizu- behalten, sondern man schrieb sich nach dem neue« Auf- enthalte. So schrieb sich i. I. 1256 Marquard von Neuburg, als er seinen Sitz auf Schellenberg nahm, Marquard von Schellen- berg und die Montforte, die auf Werdenberg saßen, nannten sich von Werdenberg. In einer Urkunde von 1270 erschienen Herr Goßwin Ritter von^ms und sein Sohn Ritter von Reb- stain, weil ersterer zu Eins, letzterer zu Rebstein wohnte. So müssen also auch die Richensteine an einer Stelle gewohnt haben, von der sie sich nannten, die also Richenstei» hieß. Wo war also der Sitz dieser Ritter? In einer Urkunde des Klosters Pfäfers von 1378 wird ein Bach, der damals durch das Triesnerfeld hinab- ging, Richenbach genannt.. Wo dieser Richenbach seinen Namen her hat, daher wird auch der Nichenstein ihn haben. Das führt uns hinauf auf die Anhöhe neben Garnis unter Gastalda, wo thatsächlich ein glattebener, von Steinhaufeu umgebener Platz und die ganze Rodengestalt rings herum den Standort eines ehe- maligen Gebäudes erkennen lassen. Ein größerer Oekonomiehof kann der Sitz der Richensteine gewesen sein. Aber auch eine mittel- alterliche Dienstmannenburg brauchte sehr wenig Raum. Ost be- stand eine solche einzig aus einem Thurme, dessen Einga»gsthüre mittelst einer Leiter erstiegen wurde. Ueberdies soll sich noch eine schwache Tradition erhalten haben, daß dort einst eine Burg ge- standen. Wir dürfen also wohl an jener soimige», aussichtsreiche», besonders gegen Werdenberg freie» Ausblick gewnhreilde» Halde IS»
	        

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