Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

Geschichtsforscher noch geteilt. Einige glauben, die Walliser seien von den rätischen Dynasten herbeigerufen worden, um für die ab- gelegenen Teile ihrer Gebiete in der Alpwirtschaft tüchtige Be- wohner und zur Landesverteidigung geeignete Leute zu bekommen. Andere schreiben der Uebervölkerung in den rauhen und wenig fruchtbaren Hochthälern des Oberwallis, häufigen Grenzstreitig- keiten mit den romanischen Nachbaren, fortwährenden Kriegen unter den einheimischen kleinen Herren, unter denen ihre Freiheit verloren ging u. s. w., die Ursache zu. Ueberdies hatten die Walliser das Recht des freien Zuges, sie durften auswandern, wohin sie wollten. So zogen sie zwischen 1280—1360 in großen Scharen mit Weib und Kind über die Furka herüber nach Churrätien, wo sie in den Gebieten der Freiherrn von Vatz und der Grafen von Montfort zu Werdenberg, Sargans, Feldkirch und Bregenz Auf- nahme fanden und Güter teils kauften, teils in freies Lehen nahmen. So kam eine bedeutende Anzahl Familien, die an Seelen- zahl die der Gemeinde Triesen übertraf, auch in die Grafschaft Vaduz, hauptsächlich an den Triesenberg. Das Jahr, wann dies geschah, kann nicht genau angegeben werden; aber daß es ums Jahr 1300 geschehen ist, dafür spricht der Umstand, daß für die Einwanderung in der Grafschaft Feldkirch (Damüls, Laterns) dieses Datum feststeht und erhellt ganz besonders aber aus einer Urkunde vom Jahre 1355, welche folgenden Inhalt hat: Ulrich, der Amtmann, der minderjährigen Kinder des Grafen Hartmann sel. zu Vaduz, urkundet, daß er einen Streit gütlich beigelegt habe zwischen den Schaanern und einigen Wallisern am Triesenberg, deren Namen sind: )̂ Peter Rügler, Johannes von Prademetz, Peters Sohn, Johannes von Guflin, des alten Heinzen Sohn. Johannes Peter von Gurtenalp, Johannes der Witwin Sohn an Müseschen Johannes Gappazol und Niklaus, Klausen ') Kaiser S. 204 gibt andere Namen an, nämlich: Peter der Tugler (Rügler?), Johann von Gartnalp, Hans Ospelt, Klausen Sohn, von Gartnalp,' dann ebenfalls Johann, der Witwe Sohn, an Masescha und Johann Gappazol. Er scheint eine andere Urkunde vor sich gehabt zu vaben und scheinen die Genannten demnach die Vertreter einer größeren Zahl von Lehennehmern gewesen zn sein.
	        

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