Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1902) (2)

— 99 - Jahren 1743 und 1744 hatte er es noch, mußte aber dem Christian Wenoweser von Schaan, Student in Hall, jährlich davon 13 fl. bezahlen. Von 1744 an hatte Wenoweser (später Pfarrer in Triesen) das Stipendium allein, mußte aber den Kriß'schen Knaben in Balzers zur Erlernung eine» Handwerkes 26 fl. geben. Ueber Wenoweser liegt ein vorzügliches Zeugnis aus Inns- bruck von 1744 vor. Er wurde in Innsbruck daee. pdil. und bat zum Weiterstudieren den Bischof, ihm das Stipendium ganz zu überlassen. Er schrieb, die drei Luienkollatoren seien siir ihn, nur Pfarrer Fritsch von Triesen sei für Gasner, der dies Jahr das Doktorexamen gemacht habe und nun zur „praktischen Aus- rüstung" das Stipendium haben möchte. >) Nach Wenoweser erhielt Xaver Schreiber von Balzers das Stipendium 7 Jahre lang. Als es ihm dann im Jahre 1752 entzogen wurde, geriet er in Streit mit den Kollatoren, die es dem Christian Schädler von Triesenberg geben wollten. Schreiber war nämlich zu Einsiedeln in das Noviziat getreten. Da erhielt er das Stipendium noch auf ein Jahr. Nachher müsse ihn das Kloster erhalten, sollte er aber wieder austreten, so solle er das Stipendium behalten bis zum Ablauf der 7 Jahre. Pfarrer Anton Fritsch von Triesen aber wollte dasselbe dem Christian Schädler zuwenden. Der Vater des Studenten Schreiber war Schloßhaupt- mann auf Gutenberg, Pächter des Schloßgutes und Besitzer eines Gasthauses „zum Adler" in Bnlzers. Der Sohn harrte im Kloster aus und wurde später sogar Dekan desselben. Auf der am Chor- bogen rechts in der Klosterkirche angebrachten Totentafel findet sich sein Name. Er starb 1805 im Alter, von 74 Jahren. Weniger glänzende Carriere machte Studiosus Schädler. Er erhielt unterm 7. November 1760 von Augsburg, wo er am Gymnasium studierte, in einein Schreiben. an Pfarrer Konrad von Triesen ein sehr schlechtes Zeugnis. In diesem Briefe wird er ein der Wohlthaten ganz unwürdiger Mensch genannt. Aber Schädler, dem infolge dessen das Stipendium selbstverständlich ent- zogen worden war, besserte sich und erhielt sogar im Oktober 1761 vom Prälaten von St. Luzi die vier niederen Weihen. Er hatte ^ Dr. meci. Franz 5aver Gasner „ein Mann von großer Vortreff- lichkeit" starb zu Philippsburg im Jahre 1750.
	        

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