Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

— 92 — licher Sproß vorhanden gewesen, wäre jedenfalls dieser und nicht die Frau als Lehenträger aufgetreten. Vielleicht hat der letzte Ritter von Schalun mit dem letzten Herzog von Schwaben, dem unglücklichen Konradin, den Feldzug nach Unteritalien mitgemacht und ist dabei ums Leben gekommen. Bekanntlich war dies bei einer sehr großen Zahl von schwäbischen und rätischen Rittern der Fall. Leider ist das Wappen dieses Geschlechts in keinem Wap- penbuche zu finden. Sehr zu begrüßen wäre es, wenn die altehrwürdige Ruine von Schalun vor gänzlichem Untergang geschützt würde. Sie ist im Besitze des Herrn Dr. Jul. Banko. 8. Die Ritter von Schaan. Auch Schaan hatte einen ritterbürtigen Adel im 13. Jahr- hundert. Aus den Urkunden bekannt sind uns aber nur zwei Vertreter dieses Namens: Als am 22. Februar 1227 das Domkapitel von Chur sich mit Ulrich von Aspermont wegen eines strittigen Zehnten verglich, war als Zeuge auch in Chur anwesend der Ritter Hermann v. Schaan. Und ein Heinrich v. Schaan war i. I. 1275 Dekan des Landkapitels unter der Lanquart.^) Ich glaube, daß da, wo jetzt die St. Peterskirche steht, der Sitz dieses Rittergeschlechtes war und daß diese Kapelle, die früher Pfarrkirche von Schaan gewesen sein soll, 
ur- sprünglich die Burgkapelle war. Ausgrabungen, die vor 60 Jahren an jener Stelle gemacht wurden, haben bedeutende mittelalterliche Mauerreste zutage gefördert, die offenbar einer befestigten Burg angehörten. Auch dieses Rittergeschlecht ging schon um das Jahr 1306 unter, ohne daß sein Wappen uns bekannt wäre. Ueber das erwähnte Gebäude und dessen Ausgrabungen hat Hofkaplan Fetz i. I. 1850 dem bekannten Vorarlberger Historiker Jos. Bergmann interessante Mitteilungen gemacht. Der Umfang und die Dicke der Mauern erinnern an den Wall des Druses und des Trajan. Es scheine auch ein Friedhof dort gewesen zu sein. Man habe viele menschliche Skelette gesunden, darunter auch zwei große Männer in Eisen; der ') v. Mohr „Urbarien des Domkapitels Chur" S. 20.
	        

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