Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

— 91 — Leider wissen wir über die einstigen Besitzer dieser Burg sehr wenig. Sie gehörten aber ohne Zweifel dem ältesten Adel unseres Landes an und waren ritterbürtig. In den noch vorhandenen Urkunden ist ein einziger Träger dieses Namens uns erhalten. Es ist der Ritter Ulrich v. Schalun. Er fungierte am 3. März 1227 in Chur als Zeuge, als der Freiherr' Walter von Vaduz dem Kloster Churwalden eine Schenkung machte. Mit ihm waren als Zeugen aus Unter- rätien erschienen Philipp v. Montfort und Ulrich v. Neuburg.^) Im Einkünfte-Rodel von Chur von 1290 wird als dem Bischof zinspslichtig noch genannt eine domina de Scala d. h. eine Frau v. Scala oder v. Schalun.") Diese dürfte auch eine von unserem Schalun gewesen sein; denn ein anderes Geschlecht von Skala ist im ganzen rätischen Gebiet nicht bekannt. Daß wir es mit einer Schalunerin zu tun haben, scheint mir auch deshalb wahrscheinlich, weil mit ihr auch zwei Brüder Vazetta oder Vazetti als Zinser ausgeführt werden, die wohl keine anderen als die Junker Vaistli gewesen sind, die in unserer Gegend sehr begütert waren. Daß die von Schalun mit dem Domstift Chur in Beziehung standen, daß sie Güter desselben in Pacht hatten, geht auch aus einer zufälligen Bemerkung aus dem i. I. 1393 geschrie- benen Churer Urbar hervor. Dort ist nämlich unter den Lehengütern, welche das Hochstift Chur in der Gemeinde Triesen in Pacht gegeben hatte, auch ein Weinberg erwähnt, welcher der Schaluner Weinberg genannt wurde. Also haben die v. Schalun früher diesen Weinberg als Lehen von Chur inne gehabt. Es ist offenbar derselbe Weinberg, den später die Freiherren v. Salis-Haldenstein zu Lehen gehabt haben und der dann den Namen Haldensteiner erhalten hat. Es sind also die v. Schalun im Lehenverhältnis zum Hochstift Chur gestanden. Daher noch um das Jahr 1290 die domina de Scala, die Frau o. Schalun, einen Lehenzins in Käse bestehend dorthin zu entrichten hatte. Mit dieser Frau verschwindet dieses Adelsgeschlecht ans den Urkunden und aus der Geschichte. Wäre noch ein männ- -) Mohr, Cod. 
dipl. III. Nr. 213. -) Mohr, Cod. 
dipl. III. S. 109. 7"
	        

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