Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

— 33 — war die Burg von Triefen offenbar nicht; aber ein kleiner Edelsitz in schöner Lage mit prächtiger Aussicht war sie. Die Wohngebäude waren an der Nordseite der Kapelle und das Mauerwerk des heutigen Turmes dürfte noch aus alter Zeit stammen. Der Platz südlich der Kapelle und die oberste Lage.des Psarrweinberges waren einst Friedhof; dort fand man auch die Totengruft. Eine 1 Meter dicke Ringmauer umschloß den Burgraum und die Kapelle. Doch war der Friedhof älter als diese Ringmauer; denn man fand Gräber unter der Mauer. Ohne Zweifel war die Burgkapelle die erste Pfarrkirche von Triefen. Die Herren von Trisun waren ein in den rätischen Landen hvchangesehenes Rittergeschlecht. Sie erscheinen in den Ur- kunden von 1273 bis 1500 als Zeugen, als Bürgen und als Schiedsrichter, wie man das in meiner Geschichte von Triefen des näheren lesen kann. Dem dort Gesagten füge ich hier als Ergänzung noch folgendes an: Die Familie hatte auch die halbe Burg zu Nühiders inne als Lehen der Grafen v. Sargans. Heinrich v. Trisun gab dieses Burglehen i. I. 1331 an die Grafen zurück gegen eine Entschädigung von 60 Mark Silbers. Unter König Rudolf v. Habsburg wurde das Edel- fräulein Gut« v. Trisun zur Aebtissin des adeligen Damen- stiftes zu Lindau erwählt und regierte das Stift durch 54 Jahre mit großem Ruhme. Sie wurde, weil sie das in der kaiser- losen Zeit zerfallene Stift wieder in Stand setzte, dessen zweite Stifterin genannt. Ihr Bruder Eglols ließ sich damals in Lindau nieder, dessen Tochter Katharina wurde ebenfalls Aeb- tissin. Die von Trisun blieben in engen Beziehungen zum Stifte; das beweisen die vielen Jahrzeiten, die von ihnen in der Stiftskirche gestiftet worden sind.^) Alle diese Stif- tungen waren auf einem Hause in Lindau versichert. Aus dem gleichen Hause waren auch versichert die Stiftungen der Herren v. Brunnenfeld, die mit den v. Trisun verwandt waren und von diesen auch beerbt worden sind. ') Für Mio von Trisun, siir Guta, Ulrich, einen anderen Ulrich, eine Anna, Eglols und Mathildn v. Tr. 
Letzlere stistetc ein Antiphonarinm in das Kloster.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.