Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1919) (19)

Burg hieß ursprünglich jede befestigte Zufluchtsstätte) denn das Wort kommt her von bergen. Der Ort also, wo man sich und seine Habe in Zeiten der Gefahr sicher bergen konnte, war eine Burg. Im Mittelalter wurden für solche Zufluchtsstätten größere bauliche Anlagen, massive, hochragende Bauwerke errichtet und auch dauernd bewohnt. Diese Bauten stellten kleine Festungen dar. Sie waren die Wohnsitze des Grundherrn selbst oder seines Verwalters (Vogtes). Die für eine Burg wesentliche, durch ihre Lage gewährte Sicherheit bestand darin, daß sie in möglichst schwer zugänglicher, das umliegende Gebäude über- ragender Höhe erbaut war, oder auch, daß ihr Zugang durch Wasser oder Sumpf versperrt war. Wenn man in eine Burg gelangen wollte, mußte man zuerst das Thor der Umfassungsmauer passieren und kam dann in den äußeren Hofraum, welcher Zwinger genannt wurde. Dieser Raum lag immer auf der Seite, auf welcher ein Angriff zu befürchten war. In diesem Raume befanden sich die Wirtschaftsgebäude, der Platz für Waffenübungen und Reitübungen, sehr oft auch ein Baumgarten. Um von diesem Zwinger zum eigentlichen Burgthor zu gelangen, mußte man einen Graben übersteigen, und zwar auf einer Brücke, die auf- gezogen werden konnte und daher Zugbrücke hieß. Vom Burgthor kam man in einen durch ein Fallgitter ver- schließbaren Gang, der oft sehr tief und in mehrfach gebrochener Linie geführt war. Durch diesen Gang kam man in den inneren Schloßhof, von dem bewegliche Stiegen in die höheren Räume der Burg führten. Auf der Angriffseite gegen den Zwinger war die Burg durch eine feste und sehr hohe, mit Zinnen gekrönte Mauer 6*
	        

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