-auf höchstens 60 st gesteigert habe» uiögen, habeu iu der Jetzt- zeit gauz andere Steigerungen zn verzeichnen, von 700 nnd 800 Kronen auf 3000 und 3500 Kronen. Diese
unerhörten Preise sind allerdings zn einein namhaften Teil durch die enorme Geld- entwertung beziehungsweise durch den Uuterkurs der Krone
ver- ursacht. Einerseits
trugen diese Preise wesentlich zu der jetzigen Teurung bei, anderseits gaben sie aber dem Großteil unserer Banern eine bisher noch nie
in diesem Umfange dagewesene günstige Gelegenheit zur Tilgung der aus dein bäuerlicheil
Grund- besitz lastenden Schulden. Die Erlöse unserer Vorfahren hin- gegen
war sehr niedrig
und setzten sich hauptsächlich aus Ver- käufen von Vieh uud Wein zusammen. Das Vieh galt trotz der Teurung
im Verhältnis zu andern Sachen wenig und Wein wär infolge der Mißernte des JcihrcS 18l6 fast keiner vorhan- den. Im Gegensatze zu der Jetztzeit, wo Verdienstquellen bei ungemessen hohen. Taglöhnen allerorts vorhanden sind, war es damals auch
in dieser Richtung
recht schlecht bestellt, so daß statt Entschuldung eine weitere Verschuldung des ohnehin meist überlasteten Grundbesitzes eintreten mußte. Ein Unterkurs des Geldes war zwar damals nicht vorhanden, aber bei dem große» Geldmangel u»d der ungeheuren Teurung die Beschaffung von auswärts kommenden LcbenSnüttcln
doppelt schwierig. Jetzt kam unserem Bauerustand ein. Geldzufluß wie noch nie zuvor, aber manche
Artikel sind oft fast nur mehr im Tauschhandel erhältlich, wobei natürlich die Nichtsetbstversorger am meisten leiden. . , Die Nahrungsinittelnot im Jahre 1817 war tatsächlich schrecklich groß und mit unserem jetzigen teilweise» Mangel nicht Zu vergleichen. Aber sie war von kürzerer Dauer uud beschränkte sich fast ausschließlich auf die Nahrungsmittel, während unsere jetzigen Nöten länger
andauernd sind und sich auch auf die Be- kleidung und alle möglichen Gebrauchsgegenstände ausdehnen. In dieser Hiusicht würde» wir die alten patriarchalischen Ein- richtungen wieder gerne zurückrufen, die ländlichen Gerbereien, die Spinnräder, die Webstühle, die Hanfreiben usw., alles Sa- chen, die uns mit
der Zeit durch die Revolution der Maschine abhanden
gekommen sind und die wir wenigstens momentan schwer vermissen. Es konnte daher damals für die notwendige