Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1917) (17)

— 10 — Es hatte der König in diesem Bezirk 70 Joch Ackerland; er bezog auch Eisen, Honig nnd Frischlinge. Der Schultheiß (Zent- graf) erhielt als Gehalt ein gewisses Maß Eisen, 5 Schwerter, 6 Frischlinge je im Werte von 6 Pfenningen und 35 Viertel Korn. Bon 6 Herbergen in seinem Bezirke erhielt er .12 Viertel Weizen, 14 Viertel Gerste, 12 Frischlinge, je 8 Pfenninge wert nnd 12 Käse. Wann er inS Feld zog, mußte mau ihm ein schönes Kriegs- roß und andere Unterstützung geben. Auch Eiseubergiverke gab es iu diesem Bezirke. Jeder Bergarbeiter (eine Familie ausge- nommen), hatte den 6. Teil des gewonnenen Eisens in den Königs- hof einzuliefern. Es waren 8 Öfen. Der Schultheiß erhielt eben- falls aus der Eisenschmelze Eisen nnd 8 Schwerter, sowie 8 Hirsch- fcllc. Fischereien waren dort 3. Das ganze Ackerland war in Zelgeu eingeteilt nnd jede Zelga hatte 70 Juchart. Die Zcutgrafschaft Drnsustalgan hatte 16 Kirchen^-nnd Kapellen. Nun folgt in der Aufzählung die Zentgraffchaft in PlaniS, die das heutige Liechtenstein, den Bezirk Werdenbcrg, das Sarganserlaud bis zum Wallcnsce und von Graubünden das Gebiet bis au die Lanquart hinauf umfaßte. Diese Zent hatte ein Otto als, Schultheiß verwaltet. Der König hatte folgende Besitzungen in dieser Zent: in Schaan (Lo^na.) einen Herrschafts Hof, zu welchem soviel Ackerland gehörte, als man für 50 Mütt Aussaat brauchte. Die dazu gehörigen Wiesen lieferten 300 Fuder Heu; Bauernhöfe waren dabei 14, Alpen 2, Mühle 1. Von diesem Königshofe hatte ein Lehenmann namens Saxo 4 Juchart Ackerland und gewann von seinen Wiesen 80 Fuder Heu. Ein anderer Lehenmann namens Angustus hatte 5 Juchart Acker nnd Wiesen sür 7 Fuder Heu. Ein dritter namens Ursicinns hatte 1 Juchart Acker und Wiesen für 8 Fuder Heu. Zum Königshofe gehörte auch die Kirche mit dem Zehnten von Schaan. Auch gute Waldung besaß der Hof. An daS königliche Schiff, das die Fähre über den Rhein besorgte, bezahlte jeder aus 7 Dörfern einen Denar (Pfenning). In Schaan war auch eine königliche Herberge. Der Inhaber derselben be- zahlte an den köuiglicheu Fiskus außer anderen Zuwendungen jährlich ein Psnnd Pfenning.
	        

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