Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1916) (16)

— 35 - Weinbau läßt darauf schließe», daß das Klima bei uus früher bedeutend wärmer war als jetzt. Die höchsten Erträgnisse-lie- ferten die Maurer Reben in den Jahren , 1857 und 1859. , Da damals einer Rebenkrankheit wegen aus Tirol kein Wein eingeführt werden, konnte, war der Maurer.Rebensaft so.be- gehrt, daß der Preis des Viertels von .1 fl 20 kr. auf 4 fl stieg. Doch änderte sich dies bald wieder. Infolge des Auftretens der Rebenkrankheit und der vielen schlechten Weinjahre ging der Weinbau so zurück, daß man sagen kann, er habe heute in Mau- ren ganz aufgehört. Die meisten Bewohner von Mauren waren in alter Zeit Lehenleute oder Dienstleute, Nur im sogenannten „Freiendorfe" (an der Eschnerstraße) hatten sich Freie angesiedelt. Da wohn- ten die wohlhabendsten Bürger, Man nannte früher diese Straße auch die „Judengasse", Daß daselbst einst auch wirkliche Juden wohnten, von denen auch der Judenbüchel, seinen Namen hat, soll aber doch Tatsache sein. Da das, jetzige Niet früher ein See, dann noch ein Sumpf war und nur nach und nach das Wasser der Jll und dem Rheine zu abfloß, ist es außer Zweifel, daß der Rietboden vor Jahr- hunderten bedeutend tiefer lag als jetzt. Erfahrungsgemäß er- höhen sich die Torfgründe, solange sie nicht kultiviert sind und die nötige Feuchtigkeit haben, fortwährend. Es ist. auch durch Grabungen, die beim Eisenbahnbau stattgefunden, erwiesen, daß unter der Eisenbahnlinie bei Schaanwald sich Torflager befinden. Die Alten erzählten viel von dem sogenannten Egelsee bei Tosters, der seinen Abfluß in die Esche hatte. Ein Haus heißt jetzt noch „am See", Der See entwässerte sich selbst durch das Sichheben des Torfbodens. Die Esche muß früher sehr fischreich gewesen sein. Im Jahre 1394 trafen die Grafen von Vaduz mit dem von'Bludenz, - dein der östliche Teil des Eschnerbergcs gehörte, ein Abkommen wegen der „Fischenz in der Eschen". Noch vor 60 Jahren konnte man in der alten Esche Weißfische, Hechte und Karpfen und im Abflusse des Mühlbaches auch. Forellen in Menge sehen. Durch die Regulierung und teilweise Verlegung der Esche und weil von der Fabrik in Gallmist giftiger Farbstoff iu das Esche- wasser kam, ivurde dasselbe fischarm. Die alte Esche hatte viele
	        

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