Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

- 02 -- Weil der Graf mit mir und dem Banern Wolsiuger wider Recht und Herkommen alle Tage etwas neues anfäugt, bitte ich deu Erzherzog nochmals, sich mir gnädig zu crweiseu um der treuen Dienste willen, die meine Vorfahren dem Hause Osterreich erwiesen haben." Die Regierung zn Innsbruck unterstützte dieses Gesuch. Der Erzherzog möge jetzt gegen deu Grafen energisch vorgehen nud deu Beamten in Feldkirch entsprechende Befehle erteilen. Wie man in den Wald 
hineinruft, so ruft es heraus, wird nnn der Graf Karl Ludwig zu Vaduz gedacht haben- Er erließ an die Untertanen am Eschnerberg folgende Proklamation: „Wir Karl Ludwig, Graf zu 
Sulz A'. entbieten 
allen nnd jeden unsern Untertanen in der Herrschast Schellenberg und wollen auch hiemit alles Ernstes auferlegt uud befohlen haben, daß keiner unter euch, er sei wer er wolle, hiusüro ohue unser Vorwissen nnd Bewilligen nichts, es sei gleich: Wein. Käs, Schmalz, Salz, Kühe, Kälber, Hen, Stroh, Hanf, Flachs, anch alle anderen ge- meine und sonderbare Sachen weder in feldkirchische auch bluden- zische uoch svunenbergische Herrschasten nicht tragen, führen, noch daselbst hingebe nud verkaufe- Dann welcher oder welche Hie- wider diesem unserm ernstlichen Befehl nud Verbot handeln sollte, inmaßen wir dann hierüber sonderbare Personen bestellt, die hier- innen ihr ernstlich und fleißig Aufsehen haben sollen, der oder dieselben sollen 
mit 50 Pfund Pfg. unnachsichtlich abgestraft und niemand verschont werden. Darnach wisse 
sich mäuiglich zn richten, vor Ungnad nnd Strafe zu verhüten." Der Burgvogt Kaspar v. R. hatte seine Rechnung sür Stand nnd Güng, die er dieser Händel wegen gehabt, besonders- ans seiner Reise nach Innsbruck — au den Erzherzog eingereicht mit demütiger Bitte um Begleichung derselben. Er habe, schrieb er, au Zehruug uud Botenlohn mehr als 180 Gnlden angewendet, seine Rechnung sei aber von der tiro- lischen Kammer abgewiesen worden mit der Begründnng, man wolle in Betreff der Reisen in die Bünde erst nachfrage», wie es damit von Alters her gehalten worden sei, uud betrefft, der Reise nach Innsbruck müsse er einen Schein vorweisen, daß ihm die Reise befohlen worden sei. — Weil aber Ramschwag das fürstliche Herz des Erzherzogs genug keime 
uud wisse, daß er
	        

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