Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

Hervorragendes Interesse widmete der neue Landesverweser unserem Schulwesen, in dem er ein ihm besonders zusagendes Arbeitsfeld fand. Eine große Anzahl neuer Gesetze und Verord- nungen über Lehrpläne, über die Rechtsverhältnisse des Lehrer- standes, über Schulgesundheitspflege, über Schulbauten, über die Dienstprüfungen der Lehrer 
n. s. w. geben Zeugnis hievon. Zum nicht geringen Teile ist es auch seiner Anregung zu verdanken,- daß wir jetzt überall würdige Schulhäuser haben und daß die Zahl der Lehrpersonen so vermehrt wurde, daß keine Überfüllung der Schulen mehr vorhanden ist. Die vom Landtage angeregte Reorganisation unserer Landesschule, die uun auf die Stufe einer Sekundärschule gehoben wurde und den Bedürfnissen unseres Landes immer mehr zn entsprechen sucht, füllt auch in seine Dienstzeit. Die finanziellen Aufwendungen des Landes für Schul- zwecke haben diesem Entwicklungsgang und den Teuerungsverhält- nissen entsprechend allmählich eine bedeutende Höhe erreicht. Das Budget für das Jahr 1885 weist für Schulzwecke ein Erfordernis von rund 20,000 Kronen aus, das diesjährige ein solches von nahezu 70.000 Kronen. . Auf finanziellem Gebiete sind dnrch sein Zusammenwirken mit dem Landtage manche zeitgemäße Verbesserungen geschaffen worden. So die Reform der Sparkasse-Statuten (1891), die Ein- führung der Annuitätenabteilung (1898), welche eine allmähliche Schnldentilguug ermöglicht und sozial von hervorragender Be- deutung ist, ferner die Reform der Landessteuern, und das muster- gültige Gesetz betreffend den Gemeindehaushalt (1904). Ferner sei erwähnt die im Jahre 1900 im Anschlüsse an die Änderung des Münzweseus in Österreich erfolgte Einführung der Kronen- währung, womit die Ausprägung liechtensteinischer Gold- und Silber-Münzen verbunden wurde. Die vom rührigen landwirtschaftlichen Vereine verfolgten Be- strebungen für Verbesserung der Viehzucht 
u. s. w. fanden bei der Regierung und im Landtage stets kräftige Unterstützung durch Ge- währung ganz erheblicher Landesbeiträge. Als nennenswerter Fortschritt ist auch zu nennen die im Jahre 1909 zustande gekommene neue Gewerbeordnung, welche den kulturellen und sozialen Anforderungen der Jetztzeit Rechnung trägt.
	        

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