Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 23 Pässe in sicherer Gewahr zu halten- Sie übergaben ihnen Reichs- güter und bauten ihnen auf denselben Burgen. Diese Burgen waren die Wohnsitze dieser Adeligen und die Zufluchtsstätten in Kriegszeiten für sie und ihre Eigenleute. Die Lage der Feste Gutenberg korrespondiert mit dem südlich von ihr gelegenen Passe der Luzieusteig. Die Feste teilt mit der Festuugsanlage der Luziensteig auch Zweck und Bedeutung: die Hut über den Paß uud die Straße, die von Süddeutschland und den vorderösterreichischen Landen nach Graubünden und über die Alpenpässe nach Italien führte. Wenn daher schon im frühen Mittelalter die Wichtigkeit der Sicherung dieses Passes erkannt wurde, mußte auch der Gedanke verwirklicht werden, diesen Paß und diese Straße durch ein Bollwerk und eine Feste in sichere Verwahrung zu bringen. Dazu war der Hügel von Gutenberg so geschaffen, wie wenn er eigens zu diesem Zwecke von Menschen- hand erstellt worden wäre. Er beherrschte aber nicht nur die Straße über die Luziensteig, den einzigen Straßenzug nach Süden diesseits des Rheins, sondern anch die Straße jenseits des Rheines. Daher unterliegt es keinem Zweifel, daß schon in alter Zeit eine Art von Bewachungs- und Bewehrungsbaute dort errichtet worden sein wird. Dem gleichen Zwecke dürfte auch Grafenberg, das sogen, „alte Schlößle", unmittelbar vor der Luziensteig auf einem waldigen Bergvorsprung sich erhebend, gedient haben. So 
erhob sich 
um 1100—1200 auf dem Hügel von Guten- berg die gleichnamige Burg, oder wurde die schon bestehende ver- größert und befestigt. Als Inhaber unserer Burg und der königlichen Fiskalgüter, die zur Burg gehörten, erscheinen in der Mitte des 13. Jahr- hunderts die Herren v. Frauenberg (Vrowenberg). Sie treten in unserer Gegend 
von 1257—1314 urkundlich auf und waren besonders bei Ruschein (Granbünden) begütert?) Auf unserer 
Burg selbst saß aber auch ein Vasallengeschlecht, diev-Greiffenberg, welche sich hier v. Guten berg nannten. Im Jahre 1263 wird ein Hans zu Greiffeuberg uud Gutenberg mit seiner Gemahlin Agnes v. Asch erwähnt. Die Bnrg Greiffen- berg lag auf dem Stollen bei Bäretswyl, nördlich von Rappers- !) C. Jccklin, Heinrich v. Franenberg zc., im 36. Jahresbericht der historischen Gesellschaft von Graubünden.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.