Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 18 — 1. Der Gutcnbergische Besitz. Jener sonnige Hügel zwischen den Dörfern Balzers nnd Mäls, der als nördlicher Abschluß einer vom Mälsnerholz in süd-nördlicher Richtung sich hinziehenden Hügelreihe wie ein Kegel aus der Tal- ebene sich erhebt, ist nicht nur geologisch sehr interessant und bietet nicht nur einen zauberhaften Ausblick nach allen Seiten, sondern mußte auch jedem auf den ersten Blick als strategisch außer- ordentlich brauchbar erscheinen. Dies um so mehr, da der Hügel gegeu Westen mit schroffer Felswand steil abfüllt, in früherer Zeit an dem südlichen und östlichen Fuße des Hügels ein See sich ausdehnte und der westliche und nördliche Rand vom Rhein be- spült wurde, so daß ein Zugang nur über die Hügel von Süden her möglich war. Es kann uns daher nicht in Staunen setzen, wenn die am Hügel ausgegrabenen Funde beweisen, daß die Bedeutung dieses Ortes in die vorgeschichtliche Zeit hinausragt.^) Wenn daher römische Geschichtsschreiber berichten, daß die Rcitier auf Auhöheu, au möglichst unzugänglichen Stellen eine Menge Burgen als Zu- sluchtsstätten zn Kriegszeiten erbaut haben,') so dürfte es keinem Zweifel unterliegen, daß auch auf der Höhe von Gutenberg eine solche Burg errichtet war. Es kann das um so eher angenommen werden, als die Ortschaft Mailis, vor welcher - Guteuberg lag, eine größere Ortschaft war, wenn die Keltenforscher Recht haben, die Mailis mit „große Ortschaft" übersetzen. Daß mit diesem Namen ein größerer Bezirk bezeichnet wurde, geht übrigeus auch aus der Tatsache hervor, daß derselbe für zwei Ortschaften, die jetzt durch deu Rhein uud seiue Ebene weit getrennt sind, beibe- halten worden ist. Unter den rätischen Burgen hat man sich aber nur Erdwälle und Steinwälle mit Holzverschlägen zu deuken, hinter denen man sich verteidigen konnte. Im Jahre 15 v. Chr. wnrde Rätien von den Römern unterworfen uuo zu einer römischen Provinz eingerichtet. Hier in der Nähe entstand die römische Station Magia. Über die Lage )̂ Über diese Funde ist von H. Hosrat Dr. v. Wiser eine Beschreibung in Vorbereitung. 2) Planw, das Alte Rätien S. 23.
	        

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