Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1914) (14)

— 104 — Diese für die engere Umgebung (schweizerisches RheintalV Liechtenstein, Vorarlberg), wie es scheint, einzigartige Anlage ist schou früh aufgefallen. Der erste, der darüber spricht, ist P. Kaiser.^) Er sagt: Mauren (Muren, Mure) „liegt an deu Halden des Hügels, den „Neuschellenberg" krönt . . . Die Beste „Eschinerberg" stund auf einem Hügel in der Nähe dieses- Dorfes, der „Hinterbül" genannt; sie ist längst zerstört und kaum eine Spur davon zu sehen. Eine alte Volkssage läßt einen grimmigen Zwingherrn auf derselben Hausen, und weil weder das Eigentum noch eine Unschuld sicher vor ihm war, faßten die Männer ein Herz, töteten den Zwingherrn und brachen die Burg. Indes hatten ihnen die Weiber ein Mal bereitet, das in Kuchen und Milch bestand." Der Meinung Kaisers, daß der Schloßbühel die Stätte der Festung Eschinerberg und damit einer mittelalterlichen Burg seî widersprach I. S. Douglaß, der sich als nächster mit der Frage des Gupfenbühels beschäftigtes) Von den Worten Kaisers Aus- gang nehmend, stellt er zunächst fest, daß dieser mit seinem Hinter- bühel nichts anderes gemeint haben könne, als den Schloßbühel̂ da dieser auch manchmal Hinterbül-Bühel genannt werde. Hinter- bühel heißt auch der hinter dem Schloßbühel gelegene Dorfteil. Douglaß glaubt, daß nur die Behauptung der Bauern, auf dem Gupfenbühel sei im Mittelalter ein Schloß gestanden und im Innern desselben befänden sich ausgedehnte Mauergewölbe, Kaiser auf die Vermutung geführt habe, hier sei Eschinerberg zu suchen. Er selbst sieht in all dem nur Volkssage und hegte gleich den Verdacht, daß es sich hier um ein keltisches oder rätisches Werk handle. Diese Meinung sucht er nun zu begründen. Er stellt fest, daß keine Spnr von einem Wege, der zur Burg geführt hatte, zu finden sei und nur an der Nordostseite ein schmaler̂ geradliniger Einschnitt unter der mittleren Höhe des Hügels sich hinziehe, daß Mauerreste nirgends zu bemerken seien und der ganze Hügel nicht Wall noch Graben aufweise, alles Umstände^ die bei einer mittelalterlichen Burg unmöglich seien. Dagegen i) Geschichte des Fürstentums Liechtenstein (1847) S. 162. ') Über einen befestigten Hügel bei Mauren in Liechtenstein, ein ver- mutlich keltisches Werk, Rechenschaftsbericht des Ausschusses des Vorarlb. Museums-Ver. in Bregenz VII, (1864), S. 66.
	        

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