Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1912) (12)

— 49 — tragte die Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen, einläßliche Erhebungen und Berechnungen darüber anzustellen, in welchem Umfange die projektierte Bahnverbindung Schaan-Ragaz- Laudquart die schweizerischen Bahninteressen schädige. Zugleich fragte das Eisenbahndepartement das Initiativkomitee von Ragaz- Maienfeld an, ob es nicht geneigt wäre, sein Kvnzessionsgesuch auf die Strecke Ragaz-Landquart zu reduzieren. Das Initiativ' komitee erklärte jedoch in seiner Antwort vom 9. Juli 1907, daß es an dem Projekte liechtenstein. Grenze-Landquart festhalten müsse, weil beim reduzierten Projekte weder die Gemeinden Maienfeld 
und Fläsch noch der Kanton Graubünden sich mit einer Subvention beteiligen würden Ueber Intervention des Ragazer-Komitees hatte die Bundes- versammlung beschlossen, eine kommissionelle Begehung der in Frage kommenden Strecke vorzunehmen. Das geschah dann auch am 29. August 1907, wo die schweizerischen Kommissionsmitglieder, an ihrer Spitze Bundesrat Zemp, Dr. Calonder, Präsident des Stände- rates, Vital, Präsident des Nationalrates, sowie Weißenbach, Ge- neraldirektor der Bundesbahnen, im Ganzen 32 Herren, bei uns erschienen, um gemeinsam mit den Vertretern der fürstlichen Re- gierung und des liechtensteinischen Bahnkomitees die Strecke von Fläsch bis nach Schaan in Augenschein zu uehmen. Mittlerweile hatte auch die Presse sich immer intensiver mit der Konzessionsfrage beschäftigt. Unter den beachtenswerten geg- nerischen Auslassungen sind besonders mehrere größere Artikel in der „Neuen Zürcher-Zeitung" und in den „Basler Nachrichten" zu nennen, gegen deren Ausführungen der Direktor der Südost- bahn A. Laubi eine fachmännische Widerlegung veröffentlichte. Die ganze Angelegenheit wurde dann noch im Gegensatze zu der wirklichen Sachlage mit dem gerade in Rede stehenden Splü- genbahnvrojekte verquickt und aus der bescheidenen kleinen Bahn, die doch nur als Lokalbahn gedacht war, eine große Konkurrenz- bahn gemacht. Man rechnete sogar — weit übertrieben — her- aus, daß durch dieses Lokalbä'hnle deu Schweiz. Bundesbahnen ein jährlicher Entgang von nahezu V? Mill. Franken erwachsen könnte. Unter dem Einflüsse dieser künstlich erregten Stimmungen, die offen- bar von der Generaldirektor« der Bundesbahnen und zum Teil aus Mißverständnis, auch von den Gegnern der Splügenbahn besonders
	        

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