Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1911) (11)

— 180 — des Landrates F. I. Kind in Bendern geboren. Nach vollendeten Gymuasialstudieu in Feldkirch kam er zum Studium der Philo- sophie uud Theologie uach Rom, wo er sich in sieben Jahren den Doktorgrad in beiden Disziplinen erwarb. Nach seiner Rückkehr aus Italien im Jahre 1876 wirkte er durch 9 Jahre als Pro- fessor am Kollegium iu Schwyz uud danu nach einjähriger Pasto- ration in Mauren bis zum Jahre 1893 als Professor der Dog- matik am Priesterseminar in Chnr. Von da an finden wir ihn als eifrigen Pfarrer in Balzers, wo er bis znm Jahre 1898 ver- blieb. Da kam unerwartet seine Ernennung zum residiereudeu Domherrn in Chnr. Der Fall, daß ein Sohn unseres Landes zu einer solchen Stellung erhoben wnrde, war seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekommen. Dr. Kind widmete sich nun seinen neueu Aufgaben mit großem Eifer. Außerdem war er auch schrift- stellerisch tätig. Unser Verein verdankt ihm die im V. Jahrbuch (1905) erschienene Biographie des um unsere heimatliche Geschichte so sehr verdienten Rektor Peter Kaiser vvn Mauren. In den letzten Jahren übersetzte er das in weiten Kreisen bekannte und geschätzte Werk von G. Goyaiu .,lV^11öiNc>,A'irs rsli^isrisk^ wovon die ersten Bünde bereits im Druck 
erschienen sind. — Mit Kanonikus Kind ist eiu edler Priester, eiu gelehrter Manu uud feuriger Patriot, der mit warmer Liebe und Treue seinem kleinen Vater- lande zugetan war, dahingeschieden. Ehre seinem Angedenken! Nachträglich sei bemerkt, daß die Herausgabe dieses Jahrbuches sich wegeu einiger Schwierigkeiten, die zum Teil auch mit der Druckerei im Zusammenhange standen, verspätete. Das kommende Jahrbuch für das Jahr 1912 soll jedoch früher erscheinen und wird unter anderem anch eine Fortsetzung der von Dr. Hanns Bohatta versaßteu liechtensteinische» Bibliographie enthalten. Der Versasser behandelte bereits im X. Jahrbuch die Literatur über das Geschlecht der Liechteusteiue und das Fürstentum Liechtenstein, womit er eine sehr wertvolle Arbeit, die auch allseitig als solche geschützt wird, geliefert hat. Die Fortsetzung der liechtensteinischen Bibliographie wird die Literatur über die österreichischen Besitzungen des fürstlichen Hauses enthalten.
	        

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