HISTORISCHER VEREIN FÜR DAS FÜRSTENTUM
LIECHTENSTEIN 2009
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kategorisiert und tabellarisch dargestellt. Insgesamt
handelt es sich um 190 Einbürgerungsfälle, die sich
in sieben Kategorien wie z.B. Finanzeinbürgerung,
Rückbürgerung, Einbürgerung der Einwandererge
neration, der Zweiten respektive Dritten Generation
etc. einteilen lassen. Neben der quantitativen und
qualitativen Erfassung der Einbürgerungen gilt das
Augenmerk den vom Landtag geführten Debatten
betreffend die Integration der ausgeheirateten ehe
maligen Liechtensteinerinnen und deren Kinder in
den liechtensteinischen Staatsverband sowie der In
tegration der sogenannten alteingesessenen Aus
länderinnen und Ausländer. Die auf Gemeindeebe
ne durchgeführten Einbürgerungen wurden im Fall
der Gemeinde Schaan von 1945 bis 2008 gesichtet
und ausgewertet. Es handelt sich hierbei um zirka
160 Fälle.
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats trafen
sich gemeinsam mit den Forschungsbeauftragten
zu zwei Sitzungen. An der Sitzung vom 20. Februar
2009 wurden die Archivberichte der Forschungsbe
auftragten diskutiert, an der Sitzung vom 11. Mai
standen die detaillierten Konzepte zu den einzelnen
Teilprojekten zur Diskussion. Letztere bilden seither
die Grundlage für die Durchführung der einzelnen
Teilprojekte. Im Dezember 2009 wurde der Wissen
schaftliche Beirat über die revidierten Zeit- und Ar
beitspläne informiert. Die ursprünglich auf Novem
ber 2009 geplante Beiratssitzung zur Besprechung
der Zwischenberichte der Forschungsbeauftragten
wurde auf Anfang Februar 2010 verschoben.
WISSENSCHAFTLICHE KONTAKTE
Auch im Jahr 2009 war das Projekt bemüht, wissen
schaftliche Kontakte mit Forscherinnen und For
schern zu pflegen, die zu verwandten Themenberei
chen arbeiten. Wie bereits im Jahresbericht von 2008
erwähnt, besuchte Peter Geiger (Liechtenstein-Insti
tut) Anfang Januar unseren Workshop und hielt ei
nen einführenden Vortrag zur Methode der Oral His-
tory. Er vermittelte dem Team einen vielfältigen Ein
blick in seine Erfahrungen bei der Befragung von
Zeitzeugen. Am 11. Mai 2009 trafen sich die For
schungsbeauftragten mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Projekts «Familienchronik» Schaan
unter der Leitung von lie. phil. Eva Pepic im Schaaner
Gemeindearchiv. Dieses Treffen galt dem gegenseiti
gen Kennenlernen und informellen Austausch über
Fragestellungen und Kooperationsmöglichkeiten.
Weiter standen die Forschungsbeauftragten in Kon
takt mit ausländischen Historikern, die sich mit Fra
gen der Geschichte der Staatsangehörigkeit, des Bür
gerrechts oder Liechtensteins beschäftigen: mit dem
luxemburgischen Historiker Denis Scuto, der zur
Staatsbürgerschaft in Luxemburg arbeitet, mit Vac
lav Horcicka von der Universität Prag, der zur Ge
schichte des Vermögenstransfers zwischen der Do
nau-Monarchie und Liechtenstein forscht, sowie mit
Wolfgang Weber, Lehrbeauftragter am Institut für Ge
schichte und Ethnologie der Universität Innsbruck
und Kenner der Geschichte Vorarlbergs. Im Dezem
ber 2009 fand schliesslich ein Workshop mit Regina
Wecker (Basel) zum Thema «Bürgerrecht und Ge
schlechterdifferenz» statt. Als Gäste nahmen Eva Pe
pic und Fabian Frömmelt vom Vorstand des Histori
schen Vereins sowie lie. phil. Martina Sochin (Liech
tenstein-Institut) teil. Nach einer Einführung durch
Regina Wecker präsentierten die Forschungsbeauf
tragten und Martina Sochin erste Forschungsergeb
nisse. Dabei fokussierten sie auf die unterschiedli
chen Ausprägungen des Liechtensteiner Gemeinde-
und Staats- bzw. Landesbürgerrecht von Frauen und
Männern sowie auf die Geschlechterdifferenz bei der
Einbürgerung und Einwanderung. Martina Sochin
(Liechtenstein-Institut) nahm während des Jahres
2009 auch regelmässig an den Teamworkshops des
Projekts teil.