Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2009) (108)

Verena von Brandis, Halb- schwester des Johann Ni- kolaus von Brandis und Schwester des Johannes von Brandis, heiratete Alwig von Sulz. Johannes von Brandis als letzter Freiherr seines Geschlechts verkaufte im Jahr 1510 die Gebiete Vaduz und Schellenberg an die Familie seines Schwagers, die Grafen von Sulz. Das ursprüngliche Wappen der Sulzer, ein einfacher im Spitzenschnitt von Silber und Rot geteilter Schild, wurde nach 1510 um das Wappen der Familie von Brandis erweitert. Das Bild entstammt dem Wappen- buch des Eugen Verling. 
den Grafschaften als erledigte Reichslehen eingezo- gen und vorerst seinen Enkel, den erst zehnjährigen Herzog Karl von Österreich (späteren Kaiser Karl V) und den Feldkircher Vogt Hans von Königsegg damit belehnt. Als Begründung für den Einzug des Reichs- lehens wird die sonst unbekannte und noch zu klä- rende «Tatsache» angegeben, Sigmund II. von Bran- dis sei in der Reichsacht gestorben.103 Nachdem die Erbansprüche, die Graf Johann VI. von Werden- berg-Heiligenberg zu Trochtelfingen auf Vaduz und Blumenegg erhoben hatte, erfolgreich abgewehrt worden waren, konnte Johannes von Brandis am 14. Juni 1510 Vaduz, Blumenegg und Schellenberg an den Grafen Rudolf von Sulz verkaufen.104 DIE FAMILIE DES HANS NICK Hans Nick war verheiratet und hatte mehrere Kin- der. Das geht mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der Erwähnung seiner Erben unter dem 17. März 1517 hervor. An diesem Tag erhielten Hanns Nickh Branndissers Erben eine Zahlung von sechs Gulden auf ihre Schuldforderung sowie am 26. November 1517 weitere vier Gulden zu Händen eines gewissen Lukas Jäger.105 Was die Einzelheiten betrifft, so liegt hier vieles im Dunklen. Wir kennen weder die Ehefrau noch ist uns über die Kinder Näheres bekannt. Es wurde schon erwähnt, dass die Eidgenossen als Gegenleistung für die grossmütige Verschonung des Glarners Hans Wal den in ihre Gefangenschaft geratenen Sohn von Hans Nick herausgegeben ha- ben.106 Falls dieser Sohn, wie es den Anschein hat, im Schwabenkrieg mitgekämpft hat, muss er we- 103) TLA, Raitbücher der o.ö. Kammer, Jüngere Reihe, 1460-1751, Band 65, 1517, Bl. 107 v (zit. nach LLA, Karin Auer, Regestensamm- lung TLA). 104) Boxler, Horst: Die Geschichte der Reichsgrafen zu Königsegg seit dem 15. Jahrhundert. Bannholz, 2005, S. 296. 105) Bütler (wie Anm. 2), S. 148 f. 106) TLA, Raitbücher der o.ö. Kammer, Jüngere Reihe, 1460-1751, Band 65, 1517, Bl. 107 v (zit. nach LLA, Karin Auer, Regestensamm- lung TLA). 178
	        

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