Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2008) (107)

BESTÜNDE DIESE SCHULE NICHT, MÜSSTE SIE GESCHAFFEN WERDEN / MARTINA SOCHIN Hause bekannten Verhältnisse auch an anderen Or- ten Pflichtstatus hatten, schien nichts Ungewöhnli- ches zu sein. Im Gegensatz zur hoch bewerteten, aber nicht als ungewöhnlich wahrgenommenen Strenge der Schule durch die Schülerinnen steht die von einer Lehrerin reflektiv in verschiedenen Berei- chen manchmal zu streng und einengend bewertete Ordnung der Schule.59 Von jeder Schülerin wurde laut Schülerinnensat- zung die «rege Teilnahme am Unterricht und ernst- licher häuslicher Fleiss»60 verlangt. Den Vorgesetz- ten und Lehrpersonen der Schule waren die Mäd- chen Achtung und Gehorsam schuldig. Sie hatten die Schwestern sowohl innerhalb als auch ausser- halb der Schule vorschriftsgemäss zu grüssen.61 Das Verhältnis zu den Schwestern beschreiben die ehe- maligen Schülerinnen in ihren Erinnerungen unter-schiedlich. 
Wie an jeder anderen Schule auch gab es Lehrerinnen, mit denen man besser und andere, mit denen man schlechter zurecht kam. Autoritär und distanziert wirkten die einen, andere nahmen bei den Schülerinnen die Rolle einer Ersatzmutter ein.62 Den Schwestern hingegen war die teilweise in An- 59) Interview mit Sr. Mathild vom 28. September 2006. 60) Schülerinnensatzung des Institutes St. Elisabeth, Schaan, A. Inner- halb der Schule, Paragraph 2. 61) Schülerinnensatzung des Institutes St. Elisabeth, Schaan, A. Inner- halb der Schule. Paragraph 2 und 4. 62) Interview mit Frau H. vom 16. September 2006 (Frau H. besuchte das Institut St. Elisabeth Mitte der 1950er Jahre); Interview mit Frau J. vom 10. Juni 2006 (Frau J. besuchte das Institut St. Elisabeth Anfang der 1960er Jahre); Interview mit Frau M. vom 18. April 2006 (Frau M. besuchte das Institut St. Elisabeth Mitte der 1960cr Jahre). 19
	        

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