September 1927: Rheinnot in Liechtenstein AUSGEWÄHLTE BERICHTE Es war vor genau 80 Jahren - in jenen verhängnis- vollen Septembertagen des Jahres 1927 -, als das damalige Fürstentum Liechtenstein von der gröss- ten Naturkatastrophe der jüngeren Geschichte heimgesucht wurde. Der Bruch des Rheindamms bei Schaan setzte weite Teile des Liechtensteiner Unterlandes bis nach Bangs, Nofels und Tisis im be- nachbarten Vorarlberg unter Wasser und brachte Not und Elend über viele Familien. Liechtenstein, vor 80 Jahren ein armes Land, weitgehend noch von Landwirtschaft geprägt, wurde zu einem Zeitpunkt getroffen, als es galt, die Ernte für den kommenden Winter einzufahren. Viele standen nach jenem ver- hängnisvollen Septembersonntag vor dem Ruin. Existenzen waren bedroht, unermesslich war das Elend, aber erstaunlich gross auch das Medieninte- resse, das bald nach dem Unglück einsetzte und eine bis dahin wohl ungeahnte Hilfsbereitschaft vor allem seitens der schweizerischen und österrei- chischen Nachbarschaft auslöste. In Zeitschriften und Illustrierten wurde mit eindrücklichen Bildern über die verheerenden Auswirkungen dieser Hoch- wasserkatastrophe aber ebenso über die Fortschrit- te der Aufräumungs- und Behebungsarbeiten be- richtet. Im nachfolgenden Beitrag soll an die ver- hängnisvollen Ereignisse vor acht Jahrzehnten er- innert werden. 184