Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2006) (105)

DATENGRUNDLAGEN Nachdem ausgeführt wurde, wie sich eine liechten- steinische nationale Identität in der Vergangenheit allmählich herausgebildet hat, so weit es aus den verfügbaren Informationen eruierbar oder ab- schätzbar ist, wird im Folgenden die Situation der Gegenwart dargestellt. Dabei dient eine repräsenta- tive Meinungsumfrage als Datenbasis der Analyse (Tabelle 7). Die Analyse der umfrageerhobenen nationalen Identität wird aussagekräftiger, wenn ein Vergleich mit Ergebnissen aus anderen Länderumfragen an- gestellt werden kann. Daher wurde im Fragebogen- design darauf geachtet, verschiedene Fragen oder Fragenkomplexe aus international koordinierten Umfrageprojekten zu übernehmen. Aus verschiede- nen solchen Projekten hat sich dabei das Internatio- nal Social Survey Programme (ISSP) als besonders zielführend erwiesen. Es erstreckt sich über den ganzen Globus und wird seit 1985 jährlich mit wechselnden Fragestellungen durchgeführt. Heute beteiligen sich rund 40 Länder an diesen Umfragen. Einzelne Themenschwerpunkte werden periodisch wiederholt. So beinhalteten die Umfragen 1995 und 2003 ein längeres Fragenmodul zur Frage der na- tionalen Identität. Die Vergleichbarkeit der Daten mit den Umfrage- daten aus der hier analysierten liechtensteinischen Befragung ist allerdings in mehrfacher Hinsicht leicht eingeschränkt. Erstens ist der Umfragezeit- punkt bzw. das Umfragejahr nicht identisch. Zwei-tens 
ist die Erhebungsmethode nicht identisch, da beim ISSP eine Face-to-Face-Befragung durchge- führt wird, also eine persönliche Befragung direkt bei den Interviewten. Das verändert nicht nur die Umfragesituation (persönlicher Kontakt, Rückfra- gen, Erklärungen, Atmosphäre), sondern erlaubt auch eine Befragung mit Vorzeigen von Unterlagen u. a. Drittens wurden in der liechtensteinischen Um- frage aus Gründen der Praktizierbarkeit bei telefo- nischen Umfragen, aber auch aus Kostengründen die Antwortkategorien teilweise vereinfacht oder variiert. In den nachfolgenden Auswertungen werden ge- zielt - und unter Massgabe der erwähnten methodi- schen Vorbehalte - die Vergleichsdaten der ISSP- Umfragen aus der Schweiz und aus Deutschland des Jahres 2003 herangezogen."3 Sofern die Fragen der liechtensteinischen Umfrage mit den ISSP-Fragen vergleichbar sind, werden in den nachfolgenden Kapiteln entsprechende Vergleich angestellt. Tabelle 7: Basisangaben Aspekt Information zur Identitäts-Umfrage Methode Telefonische Befragung Grundgesamtheit In Liechtenstein Wohnhafte ab 1-5 Jahren Stichprobe 607 Interviews Auswahlverfahreh Züfallsauswahl (Randorn-Qüöta) Umfragezeitraum 27. September bis 4. Oktober 2005 Umfrageinstitut DemoScope 212
	        

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