Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2005) (104)

DIE LIECHTENSTEINISCHE LANDESHYMNE JOSEF FROMMELT SBir Nationalfosialiften finb es feit 3<djien gerooljnt, oon unferem Snftemflüngel als 316= trünnige unb 35erräter oeradjtet 5U roerben. SBenn man — fo nebenbei — bte Bunte SReifie biefer ßäfterer befrachtet, [o tönnte man ofine ffiegenrebe batüfier rjinroeggehen. (Es foll allein bet Älarfieit bienen, roenn rotr Beute einmal untetfudjen, roer benn eigentlict) bem (Seift unferer Sßorfafiren abtrünnig tnurbe ober treu geBlieBen ift. Sinb es jene Sllleinfeltgen, bte unfer beut= fdjes 5Baterlanb immerfort oerleugnen unb unfere beutfdjge&orene jjeimqi- [el&ftsufrieben als aBgefprurigencs, irjrem ©eibfaef bienenbes OTufeumsftücf Betrauten? Ober bte 53eradjteien, bte jenem 23etenntnts unferet SJäter bie Xreue fjalten, rote es in unferer Solfsfinmne flar unb einbeüttg geprägt tft: „Sites liebe §cimatlanb, im bcutfdjen SBaterfanb, Bat ©ottes roeifc $qnb für uns erfehn." (Es gibt nur eine Deutung! Das Canb unferer (SeBurt unb 3utunf*. unfer §eimatlanb Beifet für immer unb einig Siedjtenftein! Die SBtege unferes 23Iutes unb 33oIfes, unfer (Baicrlanb heifjt für immer unb ewig 35cutfdj= lanb! Diefe SB a B r fi e 11 Bleibt audj bann beftefien, roenn einige erßärmlicfie SBerfseuge bes 3ubens geiftes bas SMenntnts: unferer Sßorfafjren in ein fatBlofes ©emaufdjel üm3ufälfdjen oerfu= djen unb in eitlem §odjmut fidj gegen ©ottes toeije §anb erheben! SBer bte folgenben roetteren 
33efenntnif[e un= ferer Bätet 3Ü fersen nimmt, ber roirb tttne, baft fie oorn [el&en geuergeift 3etgen, roie er Beute in Slbolf §itler 5ur Xat geroorben ift. DeshalB ift es unfer Beftes ©eroiffen, bas uns im Äampf für unfere oolfsbeutfdje 3b« leitet unb sum Siege führen roirb. In seinem «Umbruch»-Bei- trag vom 26. Oktober 1940 benennt Rudolf Schädler «erbärmliche Elemente des Judengeistes», die «das Be- kenntnis unserer Vorfah- ren in ein farbloses Gemau- schel umzufälschen versu- chen». Wiederum wird der Absicht, das Wort «deutsch» aus der Landeshynme zu streichen, eine scharfe Ab- sage erteilt. 
3ofef NfieinBerger an feinen 23ruber Daotb: „STCündjett, 30. 1. 1879. ... man fiehj oetroafitlofte Ceute unb eine Slrt oon ©aunertum, bas man frütjer hier niefit tannte. Die 3ubcn gebeifien unb oer= mehren fidj, als müjfe aus bem 3far-2Itf)en ein Sfot^erufalem roerben, man mag fiin= gehen mo man roill, überall hört man mau= ftfieln. Daoon roiijt Jlir in SBabuj nttfjts. Um fo eine Ärummnafe 5U fefjen, müfjt 3&t ois nach §ofienems fahren. §ier hat man's BiF liger!" Sicjcs elementare Scutfcperoujjtfein, bas unfere SJorfahren oor 3of)räeh,nten noch in fidj trügen, hat unfer irreführenbes Snftcm feit 3ahren ausjulöfcfien oerfuefit. Snftemattfch ijat man ocrfuäjt, unfer fiiedjtenfteinertum 00m Seutfchtum 3U trennen. Ohne Sßefinnung auf unfere Slbftammung unb ©ejtfjidjte, hat man als ber ytationalfosialismus ben oolfsbeutfdjen ©eift aufroetfte, nadj bei burdjaus un6eroäf)rten 9Jtettjobe StarfiemBergs, ben „ßiecfitenfteintfrfien SKenftfien" erbtdjtet, ben man mit allem 23ebadjt 5U Belehren oerfudjte: „©in guter 2iccf)tenjtei= ner barf fein guter Seutfcfier fein!" (5iot es eine trefflichere SBiberfeguna biefer hohlen Shefe als bie SBefenntniffe unferer iBor= fahren? Sie fiaBcn in SBort unb Zat einbeutig 6e= roiejen, bafj Sicdjtenfteincrtum unb Scutfcfjfum für fie fein ©cgenfatj, fonbern eine natürliche, unaBbingharc äufammengehörigfeit hebeutete. SBas für ein fdjtoffer ©egenfatj äroifdjen ifinen unb unferer fiertjefienben fiafte, bie an Stelle bes unteibtürften polt'sbeutfdjen ©eroiffens bas 3nlitfit bei Spefulatton [etjte! So trifft bet 33oiroutf ber 3lBtrünnigfett unb bes 33errates nidjt uns, fonbern jenes juben= prige, „mobernc" fiierfitenfteinertum, bas ftcfj felBftfierrltcfi oorn Urfprung unferer SBefenhett losgelöft Bat unb Beute, ba um rings um bas 9?eid) bte aiufcrfichung bes oolfsbeuiftficn ©ei= ftes erleben, ein uerirrtes Dafein führt. 3Benn mir bafüt eintteten, bafj 2ietfitenftei= nettum unb Dcutfdjtum roteber eins roerben, fo roiffen mir uns eins mit bem ©eift unferer 53äter. 2Bir roiffen aber audj, bafj bas toahrc Seutfdjtum heute einjtg unb allein irit SRatio= naljojialismue oertörpert tft. (Es gefit Beute nicht mehr an, fo — ein btfjdjen — beutfdj 5U fein unb baBet ben Siationalfoäialismus ab3U= 
Für seine Theorie, ein «irre- führendes System» versu- che «das Liechtensteiner- tum vom Deutschtum zu trennen», bemühte Rudolf Schädler im «Umbruch» vom 30. November 1940 auch einen Brief des Kom- ponisten Josef Gabriel Rheinberger vom 30. Ja- nuar 1879. Durch bewuss- te Auslassungen und Än- derungen wirken die ein- gangs zitierten antisemiti- schen Zeilen Rheinbergers bei Schädler noch stärker. Im Wortlaut schrieb Rhein- berger: «Die schlechten Zeiten machen sich eben in jeder Art bemerklich, be- sonders darin, dass man viele schlecht gekleidete, arbeitslose junge Leute sieht; sodann eine Art von Gaunertum, die man früher hier nicht kannte, doch das ist wohl mehr Folge des Großwerdens der Stadt. Nur die Juden gedeihen und vermehren sich, als müsse aus Isar-Athen ein Isar-Jerusalem werden; man mag hingehen wo man will, überall hört man (mau- scheln). Davon wisst Ihr in Vaduz halt doch noch nichts; um so eine Krumm- nase zu sehen, müsst Ihr bis nach Hohenembs fah- ren - hier hat man's billi- ger.» lefinen! SBer heute noch ben SHationalfojialis« tnus oerneint, ber Bernetnt auch bas 35cutjdj= tum! Darin gibt es feine Salbheit unb feinen fiompcomt'tj! (Es i ft bie neue beutfetje Nation, bte am Neidjspatteitag 1935 aus Nubolf §ef; gefpto* djen Bat: „Slboff §itfcr ift Seutfcfilanb unb Seutfcfilanb ift Slbolf $itler!" 43
	        

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