Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2005) (104)

Unter bem Schlagmori ber „Neutralität" hat man nun bte ©ejcfitthte unferes beutfcfien 93oI= (es abtun roollen unb hat jebe oöKifaj einge= [teilte 3«üe als gcfüfjrtitf) hJngeftetlt. (Ein SBet= fptel: 3" einem Xhema follte es lauten: „So= lange in bei ©efthidjte von gelben gebrochen roirb, roerben auch bte SKamen öinbenburg unb ßubenborff erroäljnt roerben mtiffen." Nein, bte Neutralität liefe bies niefit 5U ... Unb roarum' [ollte bas SBort „beutfäj'" aus unjerei Bolfs* finmne oerjefiroinben? Unb roarum roirb heute noch, in einer gerienfolonie ben fleinen Äin* bern ein entarteter unb gefchmacflofer Xert ein* gebrillt? Stucfi roegen bei Neutralität? Unb roarum fdjreüet bte SBehb'rbe nicht enblitfi ein? Stutf) roegen ber Neutralität? Unb tft es nicht eine Schmach, unb Schanbe, roenn heute noch gereifte Herren jeben auf ber Strafte anhalten unb hänbereihenb ihrer greube bärüBer. iiusbruct gehen, bafe enblith SBetlin homhatbiert roirb. So ein benehmen tft Sßolfsoerrat unb gehört öffentlich, ge&ranbtnartt. 3Bir anbern anftänbigen ßiechienfteiner finb beutfeh unb fühlen beutfeh unb niemanb fann uns bas oerhieten. Sßir hohen bte helligfte Pflicht, als beutfeher 3Solfs= bejjtanbteit fo ju fürjleri unb ju benfen. 816er nidjt nur bies. 911s beutfehe ÜJlenfctjen bürfen rotr nie ben ©letchfehtitt mit ber OBrigen 31a» tion oerlteren. SBas mürbe um ©ottesrottten aus uns, roenn roir oerfuthe"n follten, uns oom gro&eh Saume ber Station tosaulöfem SBleiben mir alfo,. roas mir immer roaten: Eeutfdje. Artikel im «Umbruch» vom 13. Oktober 1940: Der Ver- such, das Wort «deutsch» aus der Volkshymne zu streichen wird als «Volks- verrat» bezeichnet, der «öffentlich gebrandmarkt» gehöre. 
Fürsten eine Spende von 500 Kronen erhalten. Bis jetzt hatte Liechtenstein eine Nationalhymne, wel- che die gleiche Melodie hatte wie unser <Rufst du mein Vaterland): <Droben am deutschen Rhein, deh- net sich Liechtenstein auf Bergeshöhn ...>.» Die Hymne von Emerschitz wurde nie öffentlich be- kannt und wurde auch nie in einem Liederbuch ab- gedruckt. Der Streit um den Text der Hymne eskalierte an- fangs der 1930er Jahre und führte mehrmals zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die «Volks- deutsche Bewegung» und die «Hitlerjugend» nah- men in bedrohlichem Masse zu und zeigten mit Aufmärschen in braunen Uniformen, mit Flaken- kreuzbrennen an den Berghängen und dem Singen von Hitlerliedern breitspurig und lautstark ihre Präsenz. Die 1931 gegründeten Pfadfinder und Ro- ver legten ihrerseits ihr Versprechen «Für Gott, Fürst und Vaterland» ab. Sie verstanden sich als patriotische Front gegen die aufkommende braune Macht. Von ehemaligen Pfadfindern in Triesen wurde mir erzählt, dass es wiederholt zwischen den Pfad- findern und der Hitlerjugend zu heftigen Auseinan- dersetzungen mit schweren Prügeleien gekommen sei. Das auslösende Moment war häufig das Sin- gen. Der Lindenplatz in Triesen war seit jeher der Treffpunkt der Jugend, wo an manchen Abenden und besonders an den Wochenenden stundenlang gesungen wurde. Volks- und Heimatlieder standen im Vordergrund. Gruppen der Hitlerjugend und auch ältere Angehörige der Volksdeutschen Bewe- gung sollen mehrmals provokativ bei solchen Sing- abenden in deutschen Uniformen erschienen sein und Hitlerlieder oder auch die Hymne mit «Oben am deutschen Rhein» gesungen haben. Die Gruppe der Pfadfinder und Rover habe dann lautstark den Hymnentext «Oben am jungen Rhein» gesungen. Öfters sei dann durch gegenseitige Beschimpfun- gen die Stimmung derart angeheizt worden, dass der Abend in Schlägereien endete. Die Pfadfinder haben schon zu dieser Zeit die Hymne immer mit dem Text «Oben am jungen Rhein und ... mein teures Vaterland« gesungen und auch in ihren Liederbüchern so abgedruckt. Diese 42
	        

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