Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2005) (104)

BRANDBESTATTUNGEN AUS DER EISENZEIT VOM «RUNDA BÖCHEL» IN BALZERS / MARIANNE LÖRCHER Geschlechtsbestimmung und Robustizität Direkte Geschlechtsmerkmale sind in diesen Lei- chenbrandfunden nicht enthalten. Der Leichen- brand mit der Inventarnummer Q 0118/0018 ent- hält ein Schädelfragment (V) dessen Gejvall-Mass la"'° 1,9 mm beträgt. Es könnte sich um verbrannte knöcherne Reste eines weiblichen Individuums handeln.51 Im Leichenbrand mit der Inventarnum- mer Q 0118/0022 ist ein Llumerusfragment mit ro- busten Strukturen enthalten. Mindestindividuenzahl und Repräsentativität Eine Mindestindividuenzahl konnte nicht bestimmt werden. Die Repräsentativität ist in keiner Position gewährleistet. Pathologie und Epigenetica An den Leichenbrandfunden vom Areal Mälsner- strasse sind weder krankhafte (pathologische) Verän- derungen noch irgendwelche epigenetische Merk- male beobachtet worden. Besonderheiten Im Leichenbrand war keine Holzkohle enthalten. In Feld 149, Quadratmeter h und i wurden Langkno- chenfragmente mit Rostanhaftung beobachtet (In- ventarnummer Q 0118/0027). 
SCHLUSSFOLGERUNG Zwischen den Funden der Kampagnen 1982 und 1983 besteht in erster Linie ein mengenmässiger Unterschied. Auffallend ist der recht homogene Ver- brennungsgrad V. Knochenreste mit diesem Ver- brennungsgrad sind in über 800° C heisser Glut ver- brannt worden. In dieser Flitze fand eine Fest- körperreaktion statt, was einer Umkristallisation (ähnlich einer Sinterung) gleichkommt. Die Ver- brennung in Stufe V bewirkt zugleich auch eine Konservierung des Knochens. Die geografische Lokalisation der Funde könnte vermuten lassen, dass es sich hierbei um Leichen- brandreste handelt aus dem Gräberfeld vom Areal Foser, welche im Laufe der Zeit, im Zusammenhang mit Geländebearbeitung und klimatischen Einflüs- sen, in diese Bodenabschnitte gelangt sind und sich dank dem hohen Verbrennungsgrad erhalten ha- ben. In diesem Sinne handelt es sich offensichtlich um Streufunde. 49) Kleiner separater Knochen am Schädel da, wo das Scheitelbein, das Hinterhauptsbein und das Schläfenbein zusammentreffen. 50) Siehe Erklärung Seite 182 und Fussnote 25. 51) Wahl. 1996. 197
	        

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