i .Ja Joseph Hardtmuth. Ent- wurf (Ansicht und Grund- riss) zum Badhaus auf der Plaka im Naturgarten von Eisgrub, 1794.
Das bereits 1804 abgerisse- ne Badhaus erinnert in sei- ner archaischen Blockhaf- tigkeit und den gedrunge- nen Proportionen, dem massiven Sockel, den ge- böschten Seitenwänden und den eingestellten Säu- len mit den Lilienkapitellen an die Rezeption ägypti- scher Bauten um 1800 und trägt in seiner massigen Stärke Merkmale der Re- volutionsarchitektur. Der Saal barg zwei grosse Be- cken, in denen in Seewas- ser gebadet werden konnte. Über Stufen führte der Weg direkt zum Gewässer.
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Joseph Hardtmuth. Ent- wurf zum Obelisk von Cam- po Formio an der Allee nach Prittlach bei Eisgrub, 1798. Als vaterländisches Monu- ment im direkten Umfeld des Gartens ist der Obelisk von Campo Formio, des- sen gleichnamiger Frie- densvertrag für Österreich zahlreiche Vorteile brach- te, die Umsetzung einer populären Idee. Nach die- ser führten Denkmäler von Nationalbegebenheiten den Reisenden besonders gut in die Geschichte des Landes ein. An einer wich- tigen nach Eisgrub führen- den Allee nahm er dieses Gedankengut auf und ver- schönte auf der Anhöhe die Kulturlandschaft. «ein Klafter I lolz, zum heim- lichen Gebrauche». Aus: Johann Gottfried Groh- mann, «Kleines Ideenma- gazin für Gartenliebhaber». Leipzig 1795-1806. Der nur durch schriftliche Quellen überlieferte «Holz- stoss» im Eisgruber Garten entstand 1798 am Ende ei-ner
der Sternalleen und folgte einer weitverbreite- ten Idee für Gartenbauten: Als «folly» (Verrücktheit) war er von Aussen unan- sehnlich und einfach, über- raschte jedoch in seinem Inneren durch zwei ausge- malte slowakische Bauern- zimmer. 114