Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2005) (104)

FÜRSTLICHER GEISTLICHER RAT ENGELBERT BUCHER 1913 BIS 2005 lagen für die Familienchronik geschaffen hat, und der Pädagoge, Archäologe, Heimatkundler, Namen- kundler und Volkskundler war), nicht vergessen werden. Die beiden haben sich über zweieinhalb Jahrzehnte gekannt und wohl auch sehr geachtet. Diese beiden Männer waren ein Glücksfall für Liechtenstein - speziell für die Gemeinde Triesen- berg. Wenn er auch nicht in allen Gebieten perfekt war, und in seinen Einschätzungen gelegentlich oberflächlich - manchmal aus einer meiner Mei- nung nach zu engen Weltsicht - war er doch immer bemüht, möglichst genau zu sein, seine Forschun- gen zu dokumentieren und wissenschaftlich zu ar- beiten. Für seine akribische Sammeltätigkeit sind heute bereits viele dankbar, und es werden auch künftig noch viele dankbar sein, wenn sie sich die Mühe machen, in dem Bucher'sehen Archiv zu suchen. Als Walserforscher und Mitbegründer der Inter- nationalen Walservereinigung wird seiner in den Walserkolonien auch noch lange gedacht werden. So sind aus volkskundlicher Sicht wie aus der Sicht der Heiligengeschichte seine Arbeiten über den Heiligen Theodul hervorzuheben. Als Volkskundler hat Engelbert Bucher nicht nur in der «Familienchronik» mit seinen Notizen und Fotos, als Mitbegründer des Walser Heimatmu- seums in Triesenberg und mit der Gründung der Publikation «Heimelige Zeiten», einer volkskundli- chen Zeitschrift der Gemeinde Triesenberg, ein Denkmal hinterlassen. Sein Artikel «Tod und To- tenkult in der Walsergemeinde Triesenberg» wurde von der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskun- de in ihre Publikation (1976) aufgenommen und mit seinem Artikel «Kultur in einem Walserberg- dorf» in der Zeitschrift «Unsere Kunstdenkmäler» hat er 1992 eine erfolgreiche Annäherung an die moderne Volkskunde gemacht. Viele seiner unzähligen Arbeiten sind - leider - unveröffentlicht oder nicht bekannt. Darunter fal- len seine Arbeiten über die Gasthäuser in Triesen- berg, das Postwesen und die Industrie in Triesen- berg und einige mehr. Aber auch die Aufzeichnun- gen und Aufsätze, die er zur Kirche, zum Dekanat 
und zum kirchlichen Leben in Liechtenstein ge- macht hat, geben wertvolle landes- und volkskund- liche Hinweise. Die leidenschaftlichen Sammler, wie Engelbert einer war, gibt es heute nicht mehr. «Früher hatte man noch Zeit», mag sich manche und mancher sagen. Dem ist nicht so. Früher nahm man sich Zeit! Behüte Dich Dein Gott, Engelbert! Blatt aus einem Arbeits- heft von Engelbert Bucher für die «Familienchronik der Gemeinde Triesen- berg» zum Stamm III des Bühler-Geschlechts (vgl. Familienchronik, Band 3, Seite 266 ff.) 5
	        

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