Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2004) (103)

6 Nach dem Krieg mehr leben würde». Mit jener nicht weiter bekann- ten Person, die auch überlebte, blieb sie nach dem Krieg in Kontakt, sie dankte ihr durch Zuwendun- gen.105 Ende Juli 1945 - der Krieg in Europa war seit drei Monaten zu Ende - beauftragte die liechtensteini- sche Regierung ihre Gesandtschaft in Bern, welche im Dezember 1944 wiedereröffnet worden war, mit Hilfe des EPD «erneut Nachforschungen und Bemühungen zur Heimschaffung von Frau Baronin von Hoffmann anzustellen».106 Erst im Oktober 1945 erfuhr dann Prinz Heinrich, der fürstliche Ge- sandte in Bern, mündlich vom Delegierten des IKRK in Wien, Colonel de Meyer, «dass Baronin Hoffmann sich wohlbefindet und zurück nach Bozen gegangen ist».107 Offenbar war ihre Rückkehr über Wien erfolgt. Die Zeit nach dem Krieg und bis heute führt uns wie- der in die Welten von Meran und von Liechtenstein. 
SCHWIERIGER NEUBEGINN IN MERAN Frau von Hoffmann fand im Herbst 1945 in Meran die Villa Paulina «zum grossen Teil ausgeplündert» vor.108 Sie erhielt sie wieder. Auch manches Geraub- te wurde ihr zurückerstattet.109 Einen Metzger, der Silberbesteck aus ihrem Besitz an sich gebracht hat- te, forderte sie im Laden zur Rückgabe auf, er gab es heraus. Die einstigen Verfolger lebten nach dem Krieg in Meran zumeist unbehelligt, Frau von Hoff- mann musste ihnen gelegentlich begegnen.110 Über weiteres Vermögen ausser der Villa verfüg- te sie nicht mehr. 1946 suchte sie Regierungschef Alexander Frick in Vaduz auf und schilderte ihm ihre Lage. Ein paar Jahre später, im Herbst 1949, lag sie im Krankenhaus in Padua, als ein Brief der liechtensteinischen Steuerverwaltung eintraf und sie mahnte, seit 1944 sei die jährliche Einbürge- rungssteuer von 400 Franken ausstehend, daher seien an die Gemeindekasse Eschen umgehend 2400 Franken nachzuzahlen. Frau von Hoffmann, krank und schwach, legte darauf ihre Situation schriftlich dar - sie schrieb an den Fürsten und an Bibliothek im Erdgeschoss der «Villa Paulina», sit- zend Valeska von Hoff- mann, um 1950 •̂5̂ — • äff? 128
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.