Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2003) (102)

DER HERRSCHAFTLICHE MEIERHOF GAMANDER OB SCHAAN / PETER ALBERTIN Stallscheune, Ostansicht: links der murale Teil von 1720 mit den Rundbo- genöffnungen und Mörtel- negativen ursprünglicher Holzgitter; rechts Scheu- nenerweiterung von 1919 Scheunenecken auch für den Wohnhausbau von 1722 Eckquaderbemalungen angenommen werden dürfen. Die Versetzung des Hauseinganges und die Ver- legung der inneren Treppenläufe in veränderter Steigrichtung vom Keller bis ins Dachgeschoss ha- ben im Erdgeschoss Raum zum Einbau einer klei- nen Küche und einer Toilette ergeben - die bisheri- ge Küche dient seither als Esszimmer. Das ganze Obergeschoss dient seit 1943 ausschliesslich als Schlafkammer-Geschoss. So wurden im bisherigen Gang zwei Badezimmer eingebaut, man zog eine weitere Trennwand ein und sowohl im Erdge- schoss wie im Obergeschoss wurden entsprechend der neuen Funktionen einige Türöffnungen ver- setzt. Das bisher als Estrichraum genutzte Dachge- schoss erhielt Kammereinbauten. Der gesamte 1943 eingebrachte Innenausbau ist von gehobener Qualität und teilweise in barocker Art gestaltet, partiell gar aus barockzeitlicher Aus- führung hier zweitverwendet, wie zum Beispiel die Rippendecke in der Nebenstube des Erdgeschosses und das Cheminee in der Stube des Erdgeschosses. Letzteres soll aus dem Zunfthaus zur Meise in Zü-rich 
stammen - einem der bedeutendsten Barock- wohnhäuser Zürichs. DIE ÖKONOMIEBAUTEN Die Stallscheune wurde 1720/2180 neu erbaut als zweigeschossiger, verputzter Massivbau in symme- trischer Gliederung mit einer Grundrissfläche von 15.7 mal 20.8 Metern. Heber zeichnete den Bau 1721 in Grundriss und Ansicht. Heute ist vom Kernbau nur noch der mu- rale Teil der östlichen Hälfte erhalten, doch lässt der heutige Gebäudeteil zusammen mit der Zeich- nung von Heber den ursprünglichen Ökonomiebau 78) Gewölbekeller deuten hierzulande auf Weinbergbesitz der Bau- herrschaft; überwölbte Küchen und deren Bedeutung sind wenig bekannt. 79) GAS; Bauakten zum Wohnhausumbau 1943, mit Plan. 80) Dendrochronologisch datiert sind das Holzgitter in der Scheunen- Lüftungsöffnung mit Fälldatum Herbst/Winter 1719/20, ein inneres Türgericht mit Fälldatum 1886 und ein Türrahmen an der heutigen Scheunen-Westfassade mit Fälldatum Herbst/Winter 1889/90. 221
	        

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