überdauernd, an der Oberfläche».9 Votivfiguren ganz besonderer Art sind die anthropomorphen und zoomorphen Bronzestatuetten, die in den 1930er Jahren anlässlich von Grabungen am Ost- hang des Gutenberges bei Balzers gefunden wur- den. Bei den aus dem ersten vorchristlichen Jahr- tausend stammenden Bronzestatuetten handelt es sich eindeutig um Votiv- oder Weihegaben. «Da über die Opferstätte oder den Tempel, woher die Frucht- barkeitsvotive stammen, so gut wie nichts bekannt ist, müssen die Fragen unbeantwortet bleiben, ob diese Weihegeschenke in einem Heiligtum sichtbar aufgestellt waren und als Gaben einzelner Fürbitten- der zu betrachten sind, oder ob sie anlässlich jahres- zeitbedingter Fruchtbarkeitsfeierlichkeiten darge- bracht wurden».10 Ebenso dürfte es sich bei den 1887 oberhalb von Schaan auf Dux (aquaeductus) geborgenen Römerhelmen - sie werden dem ersten oder zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts nach Chri- stus zugeordnet - um sogenannte Weiheniederle- gungen handeln.11 Im Christentum ist der Votivkult schon für das 5. Jahrhundert in voller Blüte an Märtyrergräbern belegt. Weihegaben und Weiheopfer aus unter- schiedlichsten Materialien werden dargebracht. Weite Verbreitung fanden seit dem 10. Jahrhundert die sogenannten Wachsopfer.12 Angeblich soll es auch in der Kapelle auf Masescha solche Wachs-
Votivtafeln in der Marien- grotte von Bendern. Diese Tafeln wurden von Gläubi- gen gestiftet als Zeichen des Dankes für die von der Muttergottes in schwieri- gen Lebenslagen geleistete Hilfe. 296