Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2002) (101)

überdauernd, an der Oberfläche».9 Votivfiguren ganz besonderer Art sind die anthropomorphen und zoomorphen Bronzestatuetten, die in den 1930er Jahren anlässlich von Grabungen am Ost- hang des Gutenberges bei Balzers gefunden wur- den. Bei den aus dem ersten vorchristlichen Jahr- tausend stammenden Bronzestatuetten handelt es sich eindeutig um Votiv- oder Weihegaben. «Da über die Opferstätte oder den Tempel, woher die Frucht- barkeitsvotive stammen, so gut wie nichts bekannt ist, müssen die Fragen unbeantwortet bleiben, ob diese Weihegeschenke in einem Heiligtum sichtbar aufgestellt waren und als Gaben einzelner Fürbitten- der zu betrachten sind, oder ob sie anlässlich jahres- zeitbedingter Fruchtbarkeitsfeierlichkeiten darge- bracht wurden».10 Ebenso dürfte es sich bei den 1887 oberhalb von Schaan auf Dux (aquaeductus) geborgenen Römerhelmen - sie werden dem ersten oder zweiten Viertel des 1. Jahrhunderts nach Chri- stus zugeordnet - um sogenannte Weiheniederle- gungen handeln.11 Im Christentum ist der Votivkult schon für das 5. Jahrhundert in voller Blüte an Märtyrergräbern belegt. Weihegaben und Weiheopfer aus unter- schiedlichsten Materialien werden dargebracht. Weite Verbreitung fanden seit dem 10. Jahrhundert die sogenannten Wachsopfer.12 Angeblich soll es auch in der Kapelle auf Masescha solche Wachs- 
Votivtafeln in der Marien- grotte von Bendern. Diese Tafeln wurden von Gläubi- gen gestiftet als Zeichen des Dankes für die von der Muttergottes in schwieri- gen Lebenslagen geleistete Hilfe. 296
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.