Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

•m-71 Die Regierung teilt im September 1901 dem Historischen Verein mit, dass der Landtag einen jährlichen Staatsbeitrag für den Verein in Höhe von 200 Kronen bewilligt hat. 
Aus dem Rahmen fallen die Jahre 1919 und 1920 infolge der Inflation und der darauffolgenden Umstellung auf den Schweizer Franken. Das Jahr- buch Band 19 kostete - inflationsbedingt - 1 825 Kronen, und das darauffolgende Jahrbuch 20 so- gar 18 296 Kronen. Letztere Summe entsprach da- mals einem Frankenbetrag von 203.™ Die Finanzen blieben in den ersten 20 Vereins- jahren recht solid. Lediglich am Schluss des ersten Vereinsjahrs verblieb ein Defizit in Höhe von 92 Kronen. Dieses Defizit konnte 1902 aufgefangen werden, einerseits durch Mitgliederzuwachs und folglich höhere Einnahmen bei den Jahresbeiträ- gen, und andererseits durch eine Spende des Prin- zen Franz von Liechtenstein, Bruder des Fürsten, der 120 Kronen übersandte und damit Vereinsmit- glied auf Lebenszeit wurde.240 Damit konnte auch das Jahrbuch Band 2, das umfangreicher und teu- rer als Band 1 geriet, bezahlt werden.241 In den weiteren Jahren schloss die Jahresrechnung im- mer mit einem Überschuss ab, der sich im Höchst- fall (1916) bei 2 078 Kronen bewegte. Trotz oder gerade wegen der wirtschaftlich schwierigen Situa- tion mitten im Ersten Weltkrieg gelang es dem Hi- storischen Verein, haushälterisch mit seinen Fi- nanzen umzugehen. Ab dem Jahr 1921 wurde die Landessubvention in Schweizer Franken ausbezahlt. Die Regierung band ihre finanzielle Unterstützung des Histori- schen Vereins im Jahr 1924 erstmals an Bedingun- gen: Gemäss Beschluss der Finanzkommission der Regierung vom 7. Februar 1924 wurde er nur un- ter der Bedingung gebilligt, «dass weiterhin in den Schriften des Vereins keine Politik mehr getrieben werde».242 Anlässlich der Ausschuss-Sitzung vom 5. Mai 1924 nahm der Verein dazu wie folgt Stel- lung: «Der Verein lehnt die Bedingung (für Erhaltung der Subvention) ab, dass (im Jahrbuch) künftighin kei- ne Politik mehr betrieben werden dürfe, da sonst seine Forschung unmöglich. Es werde als selbst- verständlich erachtet, dass die Tagespolitik noch nicht Gegenstand der histor. Forschung sei».24i 64
	        

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