Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Tradition und die alten Gegenstände interessiert. Mit altmodisch hat das meines Erachtens gar nichts zu tun. Es ist Teil unserer Kultur und Teil dessen, wie wir gewachsen sind. Ich finde, es ist ein Fundament. In 100, 200 Jahren betrachten jene Leute solche Dinge, die wir heute vielleicht gar nicht als wertvoll einschätzen als kostbar. Weil sie eine andere Perspektive haben. Marie-Theres Frick: Traditionen ändern sich. Tra- dition ist eng verbunden mit der Gesellschaft und der Kultur eines Volkes. Ich würde sagen, dass bei uns sehr viele Traditionen dadurch verloren gegan- gen sind, dass wir uns in den letzten hundert Jah- ren vom Agrarstaat zum Industrie- und Dienstleis- tungsstaat entwickelt haben. Aber die Traditionen, die wir noch haben oder von denen man noch weiss, auch wenn sie nicht mehr ausgeübt werden, sollten schriftlich festgehalten werden, damit sie nicht eines Tages sang- und klanglos verschwin- den. Auch wenn diese Traditionen in der heutigen Zeit und Gesellschaft keinen Sinn mehr machen, muss man sie zumindest dokumentieren. Das sehe ich auch als eine der vielen Aufgaben des Histori- schen Vereins. Es gibt auch Traditionen, die man weiterführt, aber der Zeit anpasst. Das ist ja nichts Schlechtes. Tradition soll ja nichts Rückständiges sein oder etwas, das einem an der Zukunft hindert. Tradition und Zukunft müssen miteinander gehen. Ohne Kenntnis der Tradition kann ich mir auch nicht vorstellen, dass wir eine Zukunft haben. Wir müssen die Traditionen kennen und wir müssen sie bis zu einem gewissen Grad auch aufnehmen. Ob wir sie dann akzeptieren oder ablehnen, ist je- dem seine eigene Sache. Volker Rheinberger: Dem ist nichts beizufügen. 
Der Eber von Gutenberg, eine im Dezember 1932 am Fuss der Burg Guten- berg gefundene Bronzefi- gur. Zusammen mit acht weiteren Figuren, alle aus der Zeit um 400 vor Chris- tus stammend, zählt der Eber zu den herausra- gendsten frühgeschichtli- chen Fundgegenständen in Liechtenstein. Die vermut- lich als religiöse Votivga- ben angefertigten Statuet- ten sind von überregiona- ler Bedeutung. 300
	        

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