Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

DIE SAMMELTÄTIGKEIT DES HISTORISCHEN VEREINS UND DES LIECHTENSTEINISCHEN LANDESMUSEUMS / N. W. HASLER Am 22. November 1959 wurde in den Räumlich- keiten des damaligen Landesmuseums in Anwe- senheit von Fürst Franz Josef II. und Regierungs- chef Alexander Frick durch den Museumsleiter und Vereinspräsidenten David Beck die vielbeachtete Ausstellung «Altes Kultur- gut der Heimat» eröffnet. sucherbuch haben sich während der Ausstellung über 1 500 Personen eingetragen. Dazu kommen noch verschiedene Schulen mit zusammen über 500 Schülern. Die Mehrzahl der Besucher waren Liechtensteiner, und so wurde der Hauptzweck er- reicht, nämlich einmal zu zeigen, was sich an al- tem, schönem und wertvollem Kulturgut noch im Lande befindet ...».89 Das Museum des Historischen Vereins hatte mittlerweile einen hohen Stellenwert in Liechten- stein erhalten, in allen Bereichen der vielfältigen Sammlungen konnten laufend wertvolle Neuzugän- ge von offizieller wie privater Seite wie auch durch Ankäufe90 verzeichnet werden. Nach wie vor hoch war dabei der Eingang an Funden aus der aktuel- len archäologischen Grabungstätigkeit des Histori- schen Vereins.91 «Durch Legat von Herrn Philipp Bauer und des- sen Ehefrau Julie in Triesen, beide verstorben im Dezember 1963, erhielt das Landesmuseum eine Sammlung von 31 Ölgemälden. Darunter befinden sich drei Bilder unbekannter flämischer Meister, ferner mehrere Gemälde des deutschen Malers und Radierers Amandus Faure [geboren 1874 in Ham- burg, gestorben 1931 in Stuttgart]».92 Einige dieser Gemälde wurden beim Wasserschaden in den De- pots des Landesmuseums 1985 unwiederbringlich zerstört. Aus Anlass des 60. Geburtstages S. D. Fürst Franz Josef II. wurde 1966 im Landesmuseum die Sonderausstellung «Fürst und Fürstenhaus» durchgeführt. «Dank grosszügiger Leihgaben Sei-ner 
Durchlaucht des regierenden Fürsten konnten in einer kleinen Schau neben Gemälden, Stichen etc. noch nie gezeigte Urkunden und Dokumente aus der Geschichte des Hauses Liechtenstein ge- zeigt werden».93 Dann kam - nach zwölfjährigem musealem Auf- schwung - unvermittelt das vorzeitige Aus für des Museum des Historischen Vereins in den Räumlich- keiten der Liechtensteinschen Landesbank: «Der Vorstand des Historischen Vereins nimmt mit gros- sem Bedauern zur Kenntnis, dass die Liechtenstei- nische Landesbank infolge akuter Raumnot, der Fürstlichen Regierung den Mietvertrag über die Räume des Landesmuseums gekündigt hat. Der Vorstand hat die Bedeutung des Landesmuseums mehrfach dargelegt und vor Unterbringung in un- zulänglichen Räumen gewarnt. Professoren und Museumsdirektoren des Auslandes wiesen in Gut- achten auf die Qualität und die Bedeutung des 87) JBL 59 (1959), S. 384. 88) Ebenda, S. 387. 89) JBL 60 (1960), S. 238. 90) In der Jahresrechnung 1963 des Historischen Vereins wird letztmals der «Museumsfonds» mit einem Stand von Ende 1962 in Höhe von CHF 1522.80 nachgewiesen; vgl. JBL 63 (1964), S. 263. 91) Vgl. JBL 60(1960), S. 240. 92) JBL 64 (1965), S. 265. 93) JBL 66 (1967), S. 106. 269
	        

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