Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

DER HISTORISCHE VEREIN UND DAS VORARLBERGER LANDESARCHIV / KARL HEINZ BURMEISTER Grenzüberschreitende Tätigkeiten in der Liechten- steinischen Geschichtsforschung sind vor der Jahr- hundertwende kaum zu beobachten. Keine oder nur ganz wenige Liechtensteiner zählten vor 1900 zu den Mitgliedern des Landesmuseumsvereins für Vorarlberg (gegründet 1857)1 oder des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umge- bung (gegründet 1868).2 Umgekehrt jedoch interes- sierten sich frühzeitig die in Vorarlberg wirkenden Archäologen für Objekte in Liechtenstein, so etwa John Sholto Douglas (1838 bis 1874) oder Dr. Sa- muel Jenny (1837 bis 1901), die wiederholt in den Jahresberichten des Vorarlberger Museumsver- eins darüber berichtet haben.3 Hippolyt von Klen- ze (1850 bis 1892), Mitverfasser von «Der Mittel- berg» (1891), eines der ersten Heimatbücher Vor- arlbergs, veröffentlichte 1879 die Abhandlung «Die Alpwirthschaft im Fürstenthume Liechtenstein».4 Es bestand mithin schon vor 1900 in Vorarlberg ein starkes Interesse für die liechtensteinische Landeskunde. Um die Jahrhundertwende zeichneten sich neue Entwicklungen ab. So wurde bereits im Jahre 1900 der beide Länder umfassende «Verband für Frem- denverkehr in Vorarlberg und Liechtenstein» ins Leben gerufen.5 Schon vorher hatte der Schriftstel- ler Ludwig Steub (1812 bis 1888) in seinen «Streif- zügen durch Vorarlberg» eine Wanderung «Von St. Luziensteig in den vordem Walgau» beschrieben, die ihn über Balzers und Vaduz nach Feldkirch 1) Die Mitgliederliste in: Jahres-Berichte des Landes-Museumsver- eins für Vorarlberg (künftig: JBLMV) 1907/08 (1909), S. 363, zählt nur zwei Mitglieder in Vaduz: den Landesverweser Karl von In der Mauer und den akademischen Kunstmaler Egon Rheinberger; beide waren zu dieser Zeit Vorstandsmitglieder des Historischen Vereins. 2) Vgl. Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 29 (1900), S. 239. 3) Vgl. die zusammenfassenden bibliographischen Hinweise in JBVLM 39 (1900), S. 104-106. 4) Vorarlberger Landesbibliothek, Signatur: GSF - 915 - Klenz. 5) Herbert Sohm: Zur Geschichte des Fremdenverkehrs in Vorarl- berg. Bregenz, 1984, S. 165. 
Die Wappen Vorarlbergs und Liechtensteins in freundschaftlicher Ein- tracht vereint. Diese Gra- phik ziert den Einband des landeskundlichen Buches von Jakob Christoph Heer über die beiden Nachbarn, die - wie es im einleiten- den Text heisst - «durch Natur, gemeinsame ge- schichtliche Schicksale und die Stammverwandt- schaft der Bevölkerung eng verbunden sind». 223
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.