Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (2001) (100)

Mals (1968 bis 1970), in und bei der Kirche von Bendern (1968 bis 1979), beim Sägaweiher ob Nendeln (1972 bis 1975), die Freilegung und Kon- servierung der Mauerreste der römischen Villa in Nendeln (1973 bis 1976) sowie die Untersuchun- gen bei den Pfrundbauten und auf dem Terrain der alten Pfarrkirche und des Friedhofs von Eschen (1974 bis 1978), beim ehemaligen Bad Vogelsang in Triesen und bei der Kapelle St. Georg in Schel- lenberg (1980), sowie beim alten Vaduzer Pfarr- haus (1981).125 Die aus der archäologischen Forschungstätigkeit für den Vereinspräsidenten anfallenden Aufgaben nahmen ständig zu. Nachdem das Land Liechten- stein die Burg Gutenberg angekauft hatte, erwuch- sen der archäologischen Forschung durch die an- gestrebte Restaurierung der Burg und die geplante Bepflanzung des Runden Büchels mit Reben neue Aufgaben, die ohne Verzug gelöst werden mussten. Der Historische Verein stellte daher für die fach- männische Durchführung der Bodenforschungen ab 1. September 1982 Dr. Jakob Bill vom Schweize- rischen Landesmuseum in Zürich für vier Jahre an. Es war dies die erste feste Anstellung im Aufgaben- bereich der Archäologie in Liechtenstein.126 Bill hatte aushilfsweise bereits Sondierungen und Gra- bungen im Nordrondell von Schloss Vaduz (1977) und auf der Unteren Burg Schellenberg (1978 bis 1982) durchgeführt, sowie mit Ausgrabungen auf dem Runden Büchel in Balzers (1980/81) und auf der Ruine Wildschloss in Vaduz (1981) begon- nen.127 Bis zu seinem vorzeitigen Abgang im Herbst 1985 brachte Bill die Grabungen auf Gutenberg und beim Wildschloss zu einem vorläufigen Ab- schluss.128 Auch wenn die Archäologie in den letzten Amts- jahren Felix Marxers durch eine Fachkraft haupt- amtlich betreut wurde, verblieb ihm als Vorsitzen- den des Vereins und Vertreter der verantwortlichen Trägerschaft ein umfangreiches Aufgabenpensum. Neben der Archäologie waren die langjährigen Forschungsprojekte des Vereins, «Liechtensteini- sches Urkundenbuch» sowie «Sprachatlas für Vor- arlberg und Liechtenstein», zu betreuen und admi- nistrativ zu begleiten. Dazu kamen die Vertretung 
des Vereins in der Landesdenkmalschutzkommissi- on, aber auch verschiedene neue Aufgaben. So un- terstützte Felix Marxer tatkräftig die von Walter Wächter 1968 im Auftrag des Kulturbeirats begon- nene fotografische und filmische Aufzeichnung al- ter Berufe und aussterbenden Handwerks. Er half mit bei der Vorbereitung der verschiedenen Film- produktionen und wirkte als Textautor.129 Auch an den Aktivitäten zum Denkmalschutzjahr 1975 und am Projekt des im gleichen Jahr eröffneten histori- schen Höhenwegs auf dem Eschnerberg war er we- sentlich beteiligt.130 Neben der Redaktion der Jahr- bücher arbeitete er mit an der Herausgabe ver- schiedener Sonderpublikationen. Dazu zählten der Nachdruck der vergriffenen Jahrbücher und Ur- kundenbücher131 sowie der Publikation «Sagen aus Liechtenstein» von Otto Seger,132 das Buch «Nach Amerika! - Geschichte der liechtensteinischen Aus- wanderung nach den Vereinigten Staaten»,133 die Sondernummer «Archäologie im Fürstentum Liech- tenstein» in der Reihe «helvetia archaeologica»134 und die wissenschaftliche Serie «Quellen und Stu- dien zur Geschichte des Fürstenhauses Liechten- stein».135 1978 nahm Felix Marxer an der Tagung «20 Jahre St. Galler Namenbuch» teil. Er erachtete ein solches Forschungsunternehmen auch für Liechtenstein als wünschenswert, zumal schon be- deutende namenkundliche Vorarbeiten vorhanden waren.136 1981 beschloss der Vereinsvorstand, die Trägerschaft für die Schaffung eines Liechtenstei- ner Namenbuchs zu übernehmen. Die wissen- schaftliche Leitung übernahm Dr. Hans Stricker.137 Jeweils eine besondere Flerausforderung für den Vereinsvorsitzenden bedeutete die Vorbereitung und Organisation von grösseren wissenschaftlichen Tagungen unter dem Patronat des Vereins: 1980 die Jahrestagung des Alemannischen Institutes Freiburg und Tübingen,138 1984 eine Studienwoche des Oberseminars der Universität Tübingen und eine Arbeitstagung alemannischer Dialektologen in Liechtenstein.139 Neben der vollberuflichen Tätigkeit als Konser- vator und dem weiten Arbeitsfeld als Vereinsvorsit- zender blieb Felix Marxer nur wenig Zeit für eigene Forschungen. Er verfasste zahlreiche kurze Fund- 198
	        

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