Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

- 28 - Geboren 1656 trat Fürst Anton Florian unter Kaiser Leo- pold I. w den Hofdienst und wurde 1695, nachdem er mehrere, Jahre als Botschafter am päpstlichen Hofe gedient hatte, Erzieher und Obcrsthofmeister des Erzherzogs Carl, der 1700 als Carl III. zum Könige von Spanien proklamiert wurde. Während der Wechselfälle des spanischen Erbfolgekrieges stand Anton Florian dem Hofstaate Carl III. vor, bis letzterer infolge des unerwarteten Todes seines Bruders, des Kaisers Joseph I., im Jahre 1711 die Regierung der Erblande übernahm und sohin als Carl VI. zum deutschen Kaiser gewählt wurde, worauf Fürst Anton Florian neuerlich zum Obersthofmeister und später auch zum Oberststallmeister desselben ernannt wurde; er verblieb bis zu seinem Tode, 1721, im Dienste des Kaisers. Die Thatsache, daß der Kaiser die auf Erlangung der Reichsunmittelbarkeil gerichteten Wünsche des Fürsten persönlich kräftigst förderte, indem er ihm schon 1712 zur Einführung in den Reichstag zu Regensburg verhalf und die Herrschaften Vaduz und Schellenberg sofort, nachdem sie in die Hand des Fürsten gekommen waren, zu einem Reichsfürstenthum erhob, läßt ersehen, welcher Werthschätzung sich Anton Florian bei dem Kaiser zu erfreuen hatte. Nach dem Hinscheiden des Fürsten Anton Florian trat.sein Joseph ^nzig überlebender 
Sohn Fürst Joseph Johann Adam, in Adam' Kürze Fürst Joseph genannt, 1721 die Regierung an; er hatte 1721-1732 eine besonders sorgfältige Erziehung genosfen und widmete sich, durch treffliche Eigenschaften ausgezeichnet, mit ebensolchem Eifer als Erfolge der Verwaltung seiner ererbten großen Herrschaften, starb ^ jedoch schon 1732, erst 42jährig, mit Hinterlassung eines einzigen, Carl" geborenen 
Sohnes Johann Carl, welcher zunächst unter 1732-1748 die Vormundschaft des Fürsten Wenzel kam, nach erreichter Groß- jährigkeit 1745 zur Regierung gelangte, aber schon 1748 ohne männliche Nachkommen mit Tod abging, wodurch die Linie des Fürsten Anton Florian männlicherseits ausstarb. Die Primogenitur sammt dem Reichsfürstenthume Liechten- stein fiel nun 1748 an den Fürsten Joseph Wenzel, ältesten Sohn des vorangeführten FürstenPhilipp Erasmus, eines tapferen und kaltblütigen Soldaten, der bei zahlreichen kriegerischen Unter- nehmungen in Ungarn und in Italien beteiligt, wiederholt schwer
	        

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