Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

I-t Bemühungen seines Vorgängers nnd Vetters Hans Adam, der »nr Sitz nnd Stimme im schwäbischen Kreise, aber noch nicht im Reichstage erlangt hatte, für sich nnd seine männlichen Erben die Einführung in das Reichsfürstenkollegiuni mit nachdrücklicher Unterstützung des Kaisers Carl VI. alsbald thatsächlich durchsetzte. Die« geschah in der Weise, daß Fürst Anton Florin» gemäß eines von den beiden höheren Reichskollegirn infolge Einlndnng des Kaisers l712 erstatteten Gutachtens eine» Revers ausstellte, in welchem er sich zur Anschaffung fürstenmäßiger unmittelbarer Reichsgiiter nnd für so lange, als er mit solchen nicht versehen wäre, zur Leistung eines jährlichen Aequivnlentcs für die Reichslasten verpflichtete; die Zulassnng solle sich nur aus die Person des Fürsten Anton Florian nnd auf seine männlichen Deszendenten, auf die letzteren jedoch nur insoweit beziehen, als sie in den Besitz fürsten- mäßiger reichsunmittelbnrer Güter getreten wären; außerdem er- klärte Fürst Anton Florian in einem besonderen Reverse, daß seine Einführuttg i» de» Reichsfürste»rath niemandem zum Präjudiz seiu solle; nachdem das vorerwähnte Gutachten die kaiserliche. Be- stätigung gefunden hatte, erfolgte am 15». Februar 1713 die feier- liche Einführung des liechtensteinischen Gesandten am Reichstage zu Regcnsburg. Die neue Würde verdankte Fürst Anton Florian hauptsäch- lich dem Kaiser, welchem er sich durch überaus wichtige Dienste, von welchen später die Rede sein wird, besonders verbunden hatte; sollte die bezeichnete Würde aber dem fürstlichen Hause für alle Zukunft gesichert bleiben, so-mußte dieselbe durch die Erwerbung fürstlicher Reichsgüter erst ihren lebendigen Inhalt bekommen. Angesichts dieses Umstandes schloß Fürst Anton Florian am 12. März 1718 mit seinem inzwischen großjährig gewordenen Neffen und nachmaligen Schwiegersohne, dem Fürsten Wenzel, der sich in Vaduz bereits als Landesherr hatte huldigen lassen, einen Bertrag ab, nach welchem Fürst Wenzel die ihm durch Hans Adam vererbten Reichsherrschaften Vaduz und Schellenberg im Eintausche gegen die viel einträglichere Herrschaft Rumburg an Anton Florian überließ; Vaduz und Schellenberg wurden hiernach zu einem Primogenitnrstammgute des fürstlichen Hauses erklärt und sollten weiterhin immer dein Haupte dieses Hauses zufallen, was denn auch bis aus die Gegeuwart, also thatsäch-
	        

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