Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

,38 Hochdieselbe den Ausmarsch des Kontingentes nur im Falle der äußersten Nothwendigkeit zu verwirklichen geruhen wolle. Denn die Landesver- tretung kann sich der Besorgnisse nicht erwehren, welche sich aufdrängen bei dem Gedanken an die Unsicherheit des Ansganges der kriegerischen Wirren, bei der Rathlosigkeit im, bundesstaatlichen Lager und bei der Erwägung, daß unser Land durch eine aktive Theilnahme am Kampfe sowohl in seiner Selbständigkeit gefährdet, als auch den schwersten Be- drückungen ausgesetzt werden konnte. Zudem ist ein baldiger Friedens- schluß iu Aussicht. Wir hofsen, daß die Gefahren des Augenblickes einer glücklichereu Lage Teutschlands weichen werden, und daß die innere Selbständigkeit unseres Landes im Verein derjenigen der übrigen Bundes- staatcn eine dauernde Garantie finden möge in einer volksthümlichen Neugestaltung der Bundesverfassung. Möge diese Zeit bald herantreten und möge E. D. gestattet sein, die Früchte dcr unserem Lande gewährten Einrichtungen heranreifen zn sehen und die Freude der Urheberschaft an der günstigen Entwicklung unserer Zustände noch lange Jahre zu ge- nieße«. Wie auch die Zeiten wechseln, stets wird unser Volk mit Liebe und Treue E- D. hohen Person nnd hochfiirstlichem Hanse unwandelbar zugethan sein. Aber auch nie wird der Glaube weichen an die landes- väterliche Fürsorge nnd Güte, die sich einen neuen Ausdruck schafft in der großmüthigen Übernahme dcr Kosten eineS allfälligen AusmarscheS dcs Kontingentes. , In tiefster Ehrfurcht verharret E. D. allergetrenestc Landesvertretnng." Die Erwiderung des Landesfürsten auf die Landtagsadrcsse erfolgte am 25. VII. 1866 vom Schloß Gutenberg ans; dieselbe lautet: „Mit der größte» Frende empfange Ich Ihre:: Gruß und aus ganzen! Herzen sage Ich Ihnen Dank für die Mir stets bewiesene Treue. Mit Befriedigung sehe Ich aufs Neue aus der Mir überreichten Adresse, daß Sie es als Ihren Berns erkennen. Mir die wahre Gesinnung der Bevölkerung kund zu geben. Unerschütterlich bleibt Mein Wille, das Staatsgrundgesetz, das höchste Kleinod meines getreuen Volkes zu schützen und zu wahren, und ebenso unzweifelhaft ist in Mir der Glaube, daß Sie, die Mitglieder des Landtages, Mich in diesem gerechten Streben mit kräftigem Sinne und gutem Muthe unterstützen werden. Ganz Deutschland ist von einem unsäglichen Kriege ergriffen, der nicht nur die Bundesverfassung bedroht, vielmehr die Staaten in ihrer selbständigen Existenz gefährdet. In dem gegenwärtigen Streite ist es Mein Bestreben, sowohl den Verbindlichkeiten, welche mir als deutschem Bundesfürsten obliegen, zn entsprechen, als auch die Rechte Meines Volkes und die
	        

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