Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1901) (1)

— 133 — gegen die neue Wuhrlinic verlegt werden nnd es sind bis zu dieser ge- nehmigten Verlegung alle Verlandnngen anßerhalb der gegenwärtig be- stehenden Binnendämme mit Wnhrholz zu bepflanze». Im Weiteren wurden an der Hand der neu angefertigten Pläne die neuen Ufer- und Regulierungsrichtungen gemeindeweise genau geschildert. Als Bevollmächtigte von Seite Liechtensteins sind Inspektor M Cajetan Mayer, Landvogt Johann Michael Menzinger, von Seite des Kantons St. Galle» Landammann Hungerbiihler und Wasserbau-Inspektor Hartmann im Vertrage unterzeichnet. Wie aus den Protokollen der jährlichen Wuhrbe- sichtigungen zu ersehen ist, gicng das Korrektionswerk langsam von Statten. Die jährlich sich wiederholenden Zerstörungen an den ausgeführten Bauten wirkten äußerst hemmend und entmuthigte» die Gemeinden im Hinblicke auf die außerordentlichen Opfer, welche sie schon gebracht halten und noch bringen mußten. Das Land trat wohl mit Beiträgen unterstützend ein, aber die damalige Finanzlage gestattete noch nicht, mit entsprechenden großen Mitteln zn helfen. Nach der großen Wasserkatastrophe vom Jahre 1868 drängten die schweizerischen Gemeinden immer lauter auf Erstellung von Hnchwuhren und setzten dieses Verlangen trotz der Bedenken, welche von technischer Seite erhoben wurden, bei ihrer Behörde auch durch. Damit wnrde das vertraglich festgelegte Doppelflußsystem einseitig verlassen und die von Seite der liechtensteinischen Regierung ein- gelegte» Proteste fanden keine Beachtung. Unter diesen Umständen blieb unserem Lande keine andere Wahl, als entweder das ganze Thalgebie! den, Rhcinc preiszugeben oder auch zum Hochbausysteme überzugehen. Die Schweizer führten in kurzer Zeit, unterstütz! durch Bundes- und Kantonshülfe, mächtige Hochwnhre aus. Unserem Lande fehlten diese großartigen Hülfsgnellen und die Erstellung der Hochwuhrc konnte daher nur allmählich zu Stande kommen. Die finanziellen Schwierigkeiten hatten aber die gute Folge, daß bei unserem langsamere» Vorgehen sehr günstige Hinterlnndungen stattfanden und so den später erstellten Hochwuhren einen kräftigen Grundkörpcr verliehe». Ob sich die Hochwnhre mit dem relativ engen Rinnsal sür die Dauer bewähren werden, ist noch zweifel- haft, ^iiir wenn die erhoffte Tiefersenkung des Rheinbettes zur Thatsache wird, kann ein dauerhafter Erfolg nngenvmme» werden.
	        

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