Volltext: Das Bild Liechtensteins im Ausland

stützen15; zugleich verfolgt die USIA die Auslandmeinung und berät den Präsidenten über deren Einfluss auf seine Aussenpolitik.16 Der Problematik der Informationspolitik, die in der Spannung zwi­ schen Wunsch und Wirklichkeit liegt, ist man sich mehr oder weni­ ger bewusst. Man versucht sie zu lösen, indem bei der Festsetzung von Richtlinien für Information und Image-Pflege die Wirklichkeitstreue oder Wahrhaftigkeit betont wird. Götz Fehr, der Vorstand von Inter Nationes, bringt das Ziel der Pflege des Deutschlandbildes im Aus­ land auf die knappe Formel, «dass es allen interessierten Instanzen darauf ankommt, die Klischeevorstellungen und Voreingenommen­ heiten nach der Seite der Wirklichkeit von heiute hin zu korrigie­ ren».17 An der Tagung der österreichischen Gesellschaft für Aussen­ politik und Internationale Beziehungen über das Image Österreichs im Ausland wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass man der Ver­ suchung nicht erliegen dürfe, «ein befriedigendes Image auf unbefrie­ digenden Zuständen aufzubauen».18 Der österreichische Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten, Willibald Pahr, bekräftigte Ende 1976 in einem Referat zur österreichischen Aussenpolitik die Aufgabe, «der Welt ein Bild des heutigen, lebendigen Österreich zu vermitteln», Österreich als einen «interessanten und wesentlichen Partner auf allen Gebieten» zu präsentieren.19 Der schweizerische Bundesrat stellte in seiner Botschaft an die Bundesversammlung 1975 schliess­ lich die folgenden fünf Grundsätze für eine Präsenzpolitik der Schweiz im Ausland fest: «Gesamtheit, Wahrheit, Universalität, Proportiona­ lität und Gegenseitigkeit»; es sei die ganze Wirklichkeit darzustellen, man wolle nicht «Propaganda machen» und die Wirklichkeit ver­ schönern, sondern «sachlich beschreiben und erklären»; die Präsenz­ politik solle ein Gleichgewicht im Sinne der Universalität der Bezie­ hungen, wie sie die Schweiz pflegt, verwirklichen; die Mittel müssten indessen den Proportionen des Kleinstaates angemessen bleiben; und endlich werde nicht ein Einweg-Fluss von Informationen angestrebt, sondern ein gegenseitiger «Austausch von Kenntnissen, Ideen, Erfah­ rungen und kulturellen Werten».20 15 USIA, a. a. O., S. 4 ff. 16 Ebenda, S. 8. 17 Götz Fehr an den Verfasser, 28. April 1977; siehe auch oben Anm. 3. 18 Heinz Danzmayr, Bericht des Arbeitskreises Sicherheitspolitik, in: «Das Image Österreichs im Ausland», a. a. O., S. 31. 19 Referat vom 4. November 1976, Österreichische Zeitschrift für Aussenpolitik, Heft 6/1976, S. 394. 20 Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Koordination auf dem Gebiete der Präsenz der Schweiz im Ausland, 9. April 1975, S. 7 f.; basie­ rend auf dem Bericht "der Koordinationskommission, a. a. O., S. 102 f. 158
	        

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