Volltext: Probleme des Kleinstaates gestern und heute

verkörpern als lebendige konkrete Symbole — wie das Schloß als Werk der Architektur43 — die in jeder Gesellschaft so nötige integrie­ rende Vertikale. Auch sind die Fürsten Hüter einer großen Tradition. Wie seine Vorgänger hat besonders unser regierender Fürst es ver­ standen, seine Stellung mit hoher Autorität zu untermauern, dank der persönlichen Integrität und des Gebrauchs seiner Stellung vor allem als Mentor für die Erhaltung unseres Staates, für die Gerechtig­ keit, für die Schwachen, die weniger Privilegierten, die alten Men­ schen, die Jugend, die Familie, zu Gunsten des Frauenstimmrechts, der Minderheiten, des Familiennachzugs der Ausländer, der Ent­ wicklungshilfe usw.44 So ist die Monarchie, indem sie zu sich selbst Sorge trägt, vom Volk her in unserem Staate ebenso fundiert und verteidigt wie unser Staat selbst bejaht ist.45 
In der Dynamik der Auseinandersetzung und den wechselnden Veränderungen des demo­ kratischen Prozesses ist die Monarchie ein staatstragendes Element der Kontinuität und Stabilität, wirkt als Faktor des Ausgleichs und des Zusammenhalts, gibt dem Staat Kraft und Ansehen nach innen und nach außen. Ausdruck der 
konstitutionellen Monarchie ist die Bindung des Für­ sten an die Verfassung und die Gesetze (Art. 13 der Verfassung). Alle Gesetze, fürstlichen Erlasse, Verordnungen und landesherrlichen Resolutionen bedürfen der Gegenzeichnung durch den Regierungs­ chef (Art. 65, 85 und 86 der Verfassung).46 43 Malin, Georg, Zur liechtensteinischen Kulturpolitik, in LPS 1, 38. 44 Diverse Thronreden (erste Thronrede 1939, zweite Thronrede 1945; seither regelmäßig jährlich): u. a. Erhaltung unseres Staates: LProt (20. 3.) 1956, 1 f.; 13. 4. 1939; Subsidiarität: LProt (5. 4.) 1955, 4 f.; Bürgerpflichten, Parteien, Abgeordnete: LProt (5. 4.) 1955, 2 ff.; (3. 3.) 1953, 3; Gesunde Finanzen: LProt (17. 3.) 1976, 2; (16. 4.) 1975, 1 ff.; Wirtschaft und Landwirtschaft: LProt (17. 3.) 1976, 1 f.; (31. 3.) 1965, 2; (27. 6.) 1962, 3; (3. 3.) 1953, 1 f.; (8. 3.) 1951, 3; Soziale Gerechtigkeit: LProt (23. 2.) 1950, 2; Steuergerechtigkeit: LProt (27. 3.) 1974, 2; Alte Menschen, Witwen, Waisen, Greise: LProt (17. 4.) 1968, 4; (22. 3.) 1952, 1 f.; Schutz gegen Arbeitslosigkeit: LProt (10. 4.) 1967, 2; (6. 5.) 1966, 2; Invalide: LProt (18. 3.) 1959, 1; Jugend, Jugendschutz, Aus­ bildung: LProt (31. 3.) 1971, 1 f.; (27. 3.) 1969, 2 f.; (10. 4.) 1967, 1; (6. 5.) 1966, 2; (31. 3.) 1965, 3; (22. 3.) 1952, 2; Ehe und Familie (Zelle der Freiheit und der Erziehung): LProt (13. 3.) 1970, 2; (21. 3.) 1964, 2; (13. 4.) 1961, 1; (5. 4.) 1955, 4 f.; Stellung der Frau, Frauenstimmrecht: LProt (27. 3.) 1974, 3; (28. 2.) 1973, 3; Ausländer, Familiennachzug, Einbürgerung: LProt (28. 2.) 1973, 3; (17. 4.) 1968, 3 f.; (31. 3.) 1965, 2; (28. 3.) 1960, 2 f.; andere Kon­ fessionen: LProt (18. 3.) 1959, 2; Entwicklungshilfe: LProt (6. 5.) 1966, 3; (13. 4.) 1961, 2. 45 Gyger-Kranz-Niedermann, Umfrage in Liechtenstein über die Haltung der Wählerschaft zu Fragen der Außenpolitik, in LPS 3, 133, 139, 206 ff., 244 f. 48 Vgl. Pappermann, Ernst, Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Diss. Köln 1967, 92 ff. 176
	        

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