Volltext: Probleme des Kleinstaates gestern und heute

Selbstversorgung: totale Auslandsabhängigkeit bei flüssigen Treib- und Brennstoffen, Selbstversorgung mit elektrischer Energie im Som­ mer teils bis zu 
4/s ansteigend, im Winter bis zu Vs fallend.17 Der Anteil der 
ausländischen Arbeitskräfte an der Gesamtzahl der Be­ schäftigten betrug 197518 51,5% (1941: 16,6%). Im Primärsek­ tor waren im Verhältnis zu allen Beschäftigten in diesem Sektor 197519 19,5%, im Sekundärsektor 60%, im Tertiärsektor 40,5% Ausländer beschäftigt. Unter den Ausländern befindet sich eine be­ deutende Schicht «importierter» Fach- und Führungskräfte unserer hochspezialisierten Industrie, während die Liechtensteiner heute noch eher die mittleren Kader stellen. Auch befinden sich einige, darun­ ter größere Betriebe 
kapitalmäßig in ausländischen Händen. Aus­ ländisch sind die 
Märkte für den Absatz der industriellen und teils gewerblichen Erzeugnisse. Ungefähr 95 % aller industriellen Pro­ dukte werden exportiert. Die wirtschaftliche Dynamik ist verständlich, notwendig und Aus­ druck der Vitalität der Unternehmen. Grenzen des Sinnvollen, aber auch extremste Abhängigkeiten und Risiken werden dann erreicht, wenn sozusagen kein eigener Anteil an der Wertschöpfung mehr ge­ geben ist (Verarbeitung fremder Rohstoffe durch fremde Arbeits­ kräfte für fremdes Kapital mit Produktenabsatz auf fremden Märk­ ten). Es ist nicht zu verkennen, daß einzelne liechtensteinische Be­ triebe unter dem Dilemma leiden: einerseits stehen sie um der inter­ nationalen Konkurrenzfähigkeit willen unter dem Zwang der Schaf­ fung einer wenigstens minimalen Betriebsgröße, anderseits werden sie zu groß, um sich auf liechtensteinische Produktionsfaktoren etc. abstützen zu können. Der Expansionszwang aus teils bescheidenen kapitalmäßigen Anfängen heraus hatte ebenfalls zur Folge, daß trotz oft enormer Gewinne, die in die Selbstfinanzierung flössen, eine aus­ reichende kapitalmäßige Konsolidierung verschiedentlich fehlt. Der­ 17 Grundlagen einer liechtensteinischen Energiekonzeption — Möglichkeiten einer liechtensteinischen Energiepolitik, veröffentlicht 1976, bes. 11, 13 und 30 f. Vom Gesamtenergieverbrauch der letzten 10 Jahre entfallen 15—19% auf Elektrizität, der Rest fast ausschließlich auf flüssige Brennstoffe. Der Bedarf an elektrischer Energie verteilt sich in den letzten Jahren wie folgt: Industrie 50 °/o, Gewerbe 20 %>, Haushalte 30 %. 18 Inkl. Saisonarbeiter und Grenzgänger, ohne private Haushalte gemäß Statistik Betriebszählung (vorläufige Zahlen) vom 30. 9. 1975 für den 2. und 3. Sektor und gemäß Statistik Wohnbevölkerung-Altersaufbau vom 1. 12. 1974 für den 1. Sektor (ohne Grenzgänger). Gesamtbeschäftigte 13 637; hievon Ausländer 7 031. 19 Statistik für den 1. Sektor vom 1. 12. 1974, für den 2. und 3. Sektor vom 30. 9. 1975 (siehe Anm. 18). 167
	        

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