Volltext: Beiträge zur liechtensteinischen Staatspolitik

la Suisse s'applique aussi ä la Principaute de Liechtenstein, dont le representant participait aux negociations.» Dies war am Vorabend des Neunergipfels von Paris, bei dessen Konferenz die europäischen Ministerpräsidenten die Einigung Europas bis zum Jahre 1980 be­ schlossen. Es werden Phasen neuer intensiver Verhandlungen kommen, die nicht einflußlos auch auf die mit Handelsarrangements an die EWG gebun­ denen Staaten bleiben dürften. Die Zäsur, welche wir heute bemerken, ist keine Ruhepause, sondern ein Startsignal zu neuen Aktivitäten. Im komplizierten Geflecht europäischer Einigungsbestrebungen ver­ fangen sich auch die west-östlichen Entspannungsanstrengungen. Die Botschafterkonferenz zu den Sicherheitsvorgesprächen und die Kon­ ferenz der europäischen Parlamente über Zusammenarbeit und Sicher­ heit in Europa, an denen auch Liechtenstein aktiv teilnahm, könnten, falls institutionelle Instrumente daraus erwachsen, Bestehendes ge­ fährden oder überholen. Je nachdem. Wenn wir nach einer kurzen Skizze zu «150 Jahre Liechtensteinische Außenpolitik» die großen Linien zusammenfassen, bemerken wir, daß Liechtenstein in der Rheinbundzeit (nach 1806) bis zur allmählichen Auflösung des Deutschen Bundes nach Mitte des 19. Jahrhunderts die Souveränität in Staatenbünden zu sichern suchte. Nach dem Scheitern der deutschen Bundeskonzeption schloß Liechtenstein (unter wirt­ schaftlichem Druck) einen Zollvertrag erst mit Österreich (1852), dann mit der Schweiz (1923). Die insgesamt sehr positiven 120 Jahre alten Erfahrungen im bilateralen Zollvertragsverhältnis vermögen allem Anschein nach nicht eine Entwicklung zu hemmen, in welcher der Zollvertragspartner seine Wirtschafts- und Zollstrukturen, die Gegenstand des Zollvertrages sind, dem verändernden Kräftespiel europäischer Einigungsbestrebungen aussetzen muß. Dies wird sich ohne Zweifel auf Liechtenstein auswirken. Das Fürstentum wäre gut beraten, sich darauf einzurichten. 55
	        

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