Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (1933)

Regierungschef: Ihr Gesuch wurde am 17. Oktober 1932 eingereicht. Es war also für die Behandlung zu spät. Es wurde für das 2. Halbjahr kein Gesuch mehr bewilligt. Das dürften Sie auch von Ihrem Herrn Bruder in Erfahrung gebracht haben. Präsident: Insoweit war dieses Gesuch der Gemeinde Balzers zu spät, als in Anbetracht der im Sommer geleisteten Arbeiten der Landtag beschlossen hat, die im 2. Halbjahr eingelaufenen Gesuche zurückzustellen bis nach Neujahr und somit konnte es im alten Jahr nicht mehr berücksichtigt werden. Abg. Bogt liest aus der Zeitung vor: „Ich habe den Abgeordneten Risch nicht unterstützt und ich könnte meine Wünsche dem Landtage vorlegen". Ich habe nicht nur Wünsche vor- gebracht, sondern sogar Anträge gemacht. Wir hatten Opfer gebracht. Aber es geht da hin- ter den Kulissen viel. Ich möchte ersuchen, die Notstandssubventionsgesuche mit Tag und Da- tum zu oerlesen. Präsident weist den Vorwurf wegen Ge- Heimsitzung energisch zurück, und weist daraus hin, daß es seines Erachtens von Mutzen sei, die Sachen im Konferenzzimmer vorzubespre- chen, was sowohl vor den Abgeordneten und der Oeffentlichkeit verantwortet werden kann. Ich glaube zwar, daß der Vorwurf nicht so schlimm gemeint war. Abg. Bogt: Es war nicht so schlimm ge- meint. Ich glaube nur, daß viele Sachen nichl in die Oeffentlichkeit kommen und vieles nicht in den Landtag. Niemand aber spricht. ein Mißtrauen aus. (Schluß folgt) 1 SSifMim LiMiftei» | Hände hoch ... in Schaan. (Eingef.) „Ja, man staune, Hände hoch, noch höher, so und jetzt kräftig stoßen". Das kommt in Schaan vor. Und damit Sie und alle es gleich wissen: nicht einer befolgt diesen Wunsch eines einzelnen, sondern viele. Viel Bekannte sind darunter. Z. B. da erkenne ich einen klel- nen — na ich will lieber keine Namen nen- nen. Aber Tatsache ist, daß es sehr bekannte Leute von hier sind. Also ich will von An- sang an. erzählen, damit.es der Reihe mich geht. Im Gasthof zur „Linde" Schaan war's. Im großen Saal. Oben an der Bailustrade hängen friedlich und ohne Arg ganze Reihen Würste aller Gattungen, selbstgemachte. Wäh- rend diese goldbraunen Dinger herumbaumeln, baumeln unten viele Menschlein auf einem Fuß balancierend herum. Einer, man sieh: ihn kaum, denn er ist gar nicht groß, kom- mandiert: „Linkes Bein hoch, noch höher, aber ich bitte, das muß doch gehen, das wäre doch gelacht. Einer, der neben der Dame steht, zeigt es ihr sofort und zwar mit Schwung, denn schon saß er auch am Boden. Draus lach- ten die andern liebenswürdigerweise, wäh- rend sich der edle Ritter aus den Sägmehl- wölken wieder ersichtlich macht. Irgend jemand lacht immer noch weiter . . Natürlich, das Fräulein ... Aber dann geht's wieder weiter, den Kopf, wenn's geht bis an die Ferse, stampfen, schlürfen, stoßen, schnau- ben und wippen, daß das Gerölle aus den Knochengelenken bis zur Post zu hören ist. — Darunter sind wieder einige, die Atemübun- gen machen, damit sie nicht wippen brauchen. Aber das vom Sport gestählte Auge des Kom- mandierenden hat die atmende Dame erwischt und nun geht's im Nachholtempo los. Nun die Füße wieder vor und zwar so weit, daß der Sarrassani diese Akrobaten bestimmt so- sort alle als Gumminummer engagieren wür- de. Ich sehe klarer, klarer, am klarsten . . . und komme endlich mit Freude auf des Pu- dels Kern. Es handelt sich um eine wirklich nützliche Trockenskistunde. Ja, ihr Weiblein und Männlein, Ihr wollt wieder mal so rich- tig jung sein. Wege zur Kraft und Schönheit tigten Besuch bei dem alten Christian ver- schwiegen, und sie zu einem Streiszuge in das herbstlich bunte Land beredet, das Malchen be- sonders erfreute. Durch Malchens Freigebigkeit war der alte Mann in seinem Häuschen von allem Behagen und gar Luxus umgeben, während sein Gar- ten von einem kräftigen Jüngling aus dem Dorfe, der auch auf dem herrschaftlichen Besitz angestellt war, gepflegt wurde. Der gute Iün- ge legte einen besondern Stolz an den Tag, Christians Flecken Erde so vollkommen zu ge- stalten, daß selbst das strenge Auge des Ober- gärtners befriedigt sein würde. Christian ver- brachte seine Tage bei schönem Wetter vor dem Hauseingang, wenn es regnete vor ser- nem Fenster, und betrachtete seinen Garten mit aufmerksamen, bewundernden Blicken, kicherte glückselig über dessen Vorzüge im Vergleich zu anderen Gärten und sprach dar- über entweder mit sich selbst oder mit irgend einem Nachbar, der ihn besuchte, mit dem Frohsinn eines Kindes, das seines Spielzeu- ges niemals überdrüssig wird. . Doch die Dame, die an diesem Nachmittag anfangs Oktober neben ihm saß, lenkte die Unterhaltung von dem Garten allmählich ab und stellte ihm Fragen, die seinen Geist in. eine Vergangenheit zurückführten, deren Bil-nur 
durch Trockenskikurse! Lille, ob jung oder alt — alte gibt's nämlich gar nicht mehr nach drei solcher Stunden — werden bald skibe- deckt und in rassiger Montur Liechtensteins Schneegelände bevölkern, sollte dock) noch Schnee kommen. Und alle loben den Meister, den Lehrer, den Skimeister Blümel. den keine noch so falsche Stellung seiner Schüler aus der Ruhe bringen kann. * , Umsomehr will ich mich in diesen herrlichen Skisport hineinleben und jede Kursstunde be- suchen. Dann geht's in die Berge auf die so herrlichen Skiwiesen. Die Wintersonne gibt dann ohne Lawenawerk ihre Wärme und die Skier sausen dann über den Schnee, mana>- mal mit dem Besitzer, manchmal ohne. „Hände hoch" ist nur das Vorspiel für den großen Genuß, den dieser Sport bietet. Ski- Heil Allseits! dem Ritter von den Skiern — Ruggell. Todesfall. Am Neujahrsabend starb dahier unerwar- tet rasch Witwe Oehri von Nr. 70. Eine Grip­ pe scheint die Frau auf das Krankenlager geworfen zu haben, diese wandte sich zum Schlimmen und führte den Tod der noch erst im 63. Lebensjahre stehenden Witwe herbei. Wer das stets besorgte Wesen von Mutter Oehri kannte» wird ihr iĥce Hochschätzung übers Grab hinaus nicht versagen können. Schon lange Witwe, zog sie ihre Kinder mit Sorgfalt groß, schaffte für sie vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Nun, da ein Sohn für die Mutter sorgen konnte, mußte sie von dieser Erde scheiden. Aber Gott wird ihr den ewigen Segen nicht versagen für all die Liebe und Entbehrung, dem Sohne und den Töchtern unfern aufrichtiges Beileid. Zur gefl. Beachtung Wegen des auf Freitag fallenden Feiertages sollen Inserate und Einsendungen möglichst bis Donnerstag abend ausgegeben werden. Schristleitung und Verwaltung. Handhabung der Feuerpolizei in der Schweiz. (Korr.) Nr. 1 der Schweizer. Feuerwehrzei­ tung vom 1. ds. enthält hierüber gute Ve- merkungen von E. Bärlocher, Zürich. Der Verfasser betont, daß die Polizeigesetze das Hauptaugenmerk auf eine alle Jahre sich wie- verholende Feuerschau legten. Die gefährlich- sten Mängel entstünden jedoch beim Neu- oder Umbau eines Gebäudes. Hier handelt es sich um Fehlkonstruktionen, die nach Fertigstellung meist nicht mehr sichtbar sind, wenn sie spä- ter gleichwohl entdeckt worden, nur durch kost- spielige Abänderungen beseitigt werden könn- ten. Den Organen der Feuerpolizei iniHse Gelegenheit geboten werden, die Neu- od(er Umbauten zu beaufsichtigen und alle Abände- rungen an Kamin und Feuervorrichtungen zu kontrollieren. Noch ein Punkt wurde erör- tert: Als Feuerschauer wird man des öfteren in Anspruch genommen, wenn es sich darum hanoelt, eine Feuervorrichtung, die ihren Zweck unbefriedigend erfüllt, abzuschätzen. Die zu Recht bestehenden Feuerpolizeigesetze be- zwecken eben lediglich nur die Wahrung der Feuersicherheit, beachten hingegen die wärme- wirtschaftlichen Erfordernisse nicht. Es ist dies ein Mangel, den insbesondere ein Feu- erschauer als sehr nachteilig empfindet, des- sen Bezirk zum großen Teil aus Miethäusern besteht. Wo ein namhafter Teil des Brennftoffbetrie- bes vom Ausland bezogen wird, muß mit den gekauften Kalorien sparsam umgegangen werden. Infolgedessen sollten die Feuerpoli- zeigesetze die wärmewirtschaftliche Seite we- nigstens so weit berücksichtigen, daß z. B. ein Ofen, der zur Beheizung des betreffenden Lo- kals ungenügend ist, ebensogut ersetzt werden mutz, als wenn er feuergefährlich wäre. Die Feuerpolizei muß deshalb auch nicht bloß nach einheitlichen, sondern dazu auch nach neu- der verworren und verwischt waren und de- ren Ereignisse in einer unbeschreiblichen Kon- fusion zusammenliefen. „Und können Sie mir nicht sagen", fragte Frau Grau geduldig wohl zum fünften Mal, „wer das.eigentlich war, der Ihnen Ihre hüb- sche Johanna sortnahm? Erinnern Sie sich nicht seines Namens?" »Ja. ja. ich weiß seinen Namen ganz gut — er hieß Georg. Georg hieß er. und er war ein schlechter .sehr schlechter Mensch, weil er einem armen Kerl das Liebste stahl". „Also Georg hieß er? Georg, wie? Können Sie mir nicht sagen, wie er weiter hieß?". Ein schlauer, listiger Blick trat plötzlich ln Christians welke Augen. „Ja, ja", murmelte er mit senilem Lächeln, „ich kenne schon seinen anderen Namen, aber den sagt man nicht, den sagt man nicht. Chri- stian schwatzt nicht aus der Schule". Sein grauer Kopf wackelte, und er rieb sich die Hände, als ob er einen sehr guten Witz ge- macht habe. Frau Grau sprach sanfter, aber fester und eindringlicher auf ihn ein und legte ihm die Hand auf den Arm. „Hören Sie mich noch einmal an, Vater Christian! Wenn Sie mir den Familienna-zeitlichen 
Gesichtspunkten gehandhabt werden. Das wird man auch bei uns beher- zigen müssen. Naturschutzgesetz. j(Korr.) Mit Freuden habe ich dem 32. Band des Jahrbuches des historischen Vereins entnom- men, daß die Frage einer gesetzlichen Rege- lung des für den Fremdenverkehr so über­ aus wichtigen Problems auf dem besten We- ge ist, einer baldigen Erledigung entgegenge- führt zu werden. Als ich diese Zeilen schrieb, kam mir wieder ein Buch in die Hände, das diese Fragen des Denkmalschutzes behandelt hat. Es 'ist eine Schrift von Prof. Artur B. Schmidt: „Rechtsfragen des deutschen Denk- malschutzes", die als Sonderabdruck aus der Festschrift für Dr. Rudolf Sohm 1914 im Verlage von Dudosker und Humblot, Mün- chen und Leipzig erschienen ist. Der Preis von 1 Mark 50 Pfennig sollte es Manchem ermöglichen, dieses Buch <197 S.) zu studie- ren. Es behandelt gemeinverständlich: Die Rechtsquellen, den Gegenstand des Schutzes, die rechtliche Natur desselben, die Beschrän- kungen des Eigentums (im Allgemeinen, im Einzelnen, die Klassierung), schließlich die Jnteressenabwägung und Entschädigung. Die Lektüre kann nur nachdrücklich empfohlen werden. Justizrat Lindt-Darmstadt. Sensationelle Erfindung eines Schweizer Technikers. Der Langenthaler Techniker Hans Leuen- berger hat ein Flugzeug erfunden, das völlig vom üblichen Standard abweicht und voll- kommen senkrecht auf- und absteigen kann. Es soll im Horizontalflug bis 875 Kilometer pro Stunde erreichen. Der Erfinder hat vor- derhand ein Modell seines Flugzeuges ange- fertigt. Mim dos alle, mW Zahl.... O Wenn das alte, müde Jahr sich zur Ruhe legt, richten die Menschen den Blick auf das neue! Sie taten das schon in früheren Iahren und tun es immer wieder, wenngleich manche Erwartung unerfüllt blieb. Es ist eben wahr, was der Dichter sagt: Hoffnung auf Hoffnung geht zur Scheiter, doch das Herz hofft immer weiter! Es ist nicht nur wahr, es ist auch recht, wenn der Mensch die Hoffnung nicht fahren läßt! Läßt er die Hoffnung sinken, sinkt auch der Lebensmut und der Tatwille. Diesen Mut und diesen Willen brauchen wir aber, um der kleinen und großen Hindernisse Herr zu wer- den, die sich uns im Dasein in den Weg stel- len. Ohne sie sinken wir in Trägheit und Gleichgültigkeit, fehlt uns vor allem der Trieb, über den grauen Alltag hinauszukommen und an manchem guten Werk zu wirken, das den Mitmenschen frommt. Also mit neuem Mut und neuer Kraft hin- ein ins neue Jahr! Wenn das alte, müde Jahr ins Meer der Zeiten sinkt und das neue aus der Unendlichkeit emporsteigt, gelte dem geschätzten Leser und der verehrlichen Leserin der alte, gute Neujahrswunsch, der zwar aus dem 15. Jahrhundert stammt, im 20. Iahrhun- dert aber nicht weniger Wahrheit und Weis- heit atmet: Gott mach dich an dem Leibe stark Und mach dich an der Seel gesund, Und daß du an Ehren nicht werdst wund, Und all dein Sach mit Glück end, Und Heil und Sälde zu dir wend, Und daß dir Gott wohl beistehen, Und daß dir dein Anschläg sür sich gehen, Und Hab dir aller Menschen Huld, Und daß du nimmer sterbst in Schuld Und in keiner Todsünd sterbst, Und daß du Gottes 'Huld erwerbst, - Und daß du an dein letzten Zeiten men von dem Herrn Georg nennen, so ist das gar nicht aus der Schule geschwatzt. Ich möch­ te ihn aus sehr guten Gründen wissen, weil ich damit einem anderen Mädchen helfen kann, das ebenso hübsch und jung und lieb ist, wie Ihre Johanna gewesen". Ihre Stimme oder ihre Worte erregten sei- ne besondere Aufmerksamkeit, der leere Blick aus seinen Augen verschwand aus einige Mi- nuten. „Ich soll Ihnen Herrn Georgs Namen nen- nen? Würde das aber auch meinem Mädchen nicht schaden?" fragte er mißtrauisch. „Oder Herrn Georg vielleicht? Ich habe das die gan- zen Jahre geheim gehalten, und es soll ihnen doch jetzt kein Leid geschehen". . „Wenn Sie jetzt sprechen, erleidet, niemand dadurch Schaden", sagte Frau Grau, gerührt durch des Alten Furcht» den Beiden wehe zu tun, die nun schon so manchen Tag auf dem Friedhof lagen. „Ich will damit nur einem Mädchen'helfen, das ich sehr, sehr lieb habe, und das, wie ich glaube, mit Ihrer lieben Jo- hanna und vielleicht auch mit Herrn Georg verwandt ist. Christian betrachtete die Fragende genau. Es kam Frau Grau vor, als ob feine Au- gen ganz klar geworden waren. 
Muß wider die Höllischen streiten, Und daß du Ihnen obgeliegst Und Gnad und Barmherzigkeit findst Bei Gott in dertt neunten Chore: Das wünsch ich dir zu einem neuen Iohre! Aus der Schweiz Hilfe fiir die Milchproduzenten. Nachdem der dringliche Bundesbeschluß über die Aktion zur Hebung der Milchwirtschaft u. zur Stützung des Milchpreises in Kraft getre- ten ist, hat der Bundesrat das eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement ermächtigt, die im Beschluß vorgesehenen Kredite aus- r i ch t e n zu lassen. Oberbüren. G e st ä n d n i s. Die unter dem Verdacht, ihr vierjähriges Kind mit dem Beil an einem Fuß verstümmelt zu haben, verhaftete Frau aus Oberbüren hat nun ge- standen, daß sie dem'Mädchen an einem Fuß die Zehen abgehackt habe. Sie wollte da- durch offenbar Gelder aus Abonnentenverfi- cherung von Zeitschriften sich verschaffen. Ricken. A u t o p e ch. Die letzter Tage sehr stark vereisten Straßen haben manchem Auto bös mitgespielt, so u. a. auch einem Flawiler Möbelauto, das auf einer Fahrt ins Züribiet begriffen war und dabei die ganze Fracht aus- leerte. (Jedenfalls zur nicht geringen „Freu- de" des Besitzers. Ausland Wolfurt. Waldfrevel. Einem hiesigen Waldbesitzer wurden 100 junge Bäume, die vermutlich zu Christbaumzwecken Verwen- dung fanden, von unbekannten Tätern umge- hauen. Bludenz. W e i h n a ch t s g a b e n an die Ar b e i t e r s ch a s t. Die Firma Getzner, Mut- ter u. Co. oerteilte an ihre Arbeitnehmer Weihnachtsgaben wie folgt: An Familiener- Halter, welche im Bezüge von 3 und mehr Fa­ milienzulagen find, 35 Schilling, Familiener- Halter mit 1 und 2 Familienzulagen 30 S>, Ar­ beitnehmer, die keine Zulage beziehen und am 24. Dez. 1932 über 10 Jahre ununterbro- chen bei der Firma beschäftigt sind, 20 S., und solche, die am 24. Dez. 32 über 2 Jahre in Ar- beit sind, 10 S. Dankbar anerkennt die Ar- beiterschast das Entgegenkommen der Firma. Ausstrahlungen des Kreuger-Krachs. N e w y o r k, 29. Dez. Wegen unerlaubter geschäftlicher Manipulationen sind acht ameri- kanische Direktoren der Tochtergesellschaft des Kreuger- und Toll-Konzerns in Amerika in AnKlagezustand versetzt worden. Die Direk- toren werden auf Ersatz von 249,981,000 Dol­ lar eingeklagt, die unrechtmäßigerweise sür 'Dividenden ausbezahlt worden sein sollen. Die acht Angeklagten sollen ferner Aufschluß über den Berbleib von 100,000 Dollar geben, die sie ebenfalls unrechtmäßig im Zusammenhang mit verschiedenen geschäftlichen Transaktionen ausbezahlt haben sollen. Vor einer neuen Gewalttat der Japaner? Washington, 30. Dez. Ueber angebli- che japanische Pläne betreffend einen Einfall in die nordchinesische Provinz Jehol veröffent- licht die hiesige chinesische Gesandtschaft einen Bericht des Außenministers in Nanking. Da- nach sollen 3000 Mann japanischer Truppen in der Nähe von Kaonan und Tungliao zusam- mengezogen werden, um den Vormarsch aus Jehol anzutreten. Der chinesische Besehlsha- der in der Provinz Jehol soll gemeldet haben, daß die Japaner versuchten^ die Chinesen sür ihre Armee zu werben, und daß sich die Japa- ner auch mit der Absicht trügen, die Stadt Peipiao zu besetzen. Plünderung in Barcelona. Barcelona, 30. Dez. Ein Geschäftslokal wurde von 18 bewaffneten Männern ausge- plündert und verwüstet. Der Schaden beläuft sich auf 30,000 Peseten. „Na — denn", sagte der Alte im Flüster- ton und nachdem er sich vorsichtig umgesehen .hatte, ob nicht etwa ein Lauscher da wäre — „mein Mädchen ging mit Herrn Georg — des Gutsherrn eigenem Bruder — mit Georg Hal- ler — fort — Haller, das war fem anderer Name, wie der Schloßherr hieß — Haller". Frau Grau unterdrückte einen Ruf des Er- stmmens und sagte so ruhig, wie nur eben möglich: „Und als Herr Georg Haller Johanna mit- nahm — hat er sie dann geheiratet?" „Niemand weiß darüber was", sagte er mit demselben listigen Blick wie zuvor und be- rührte ihre Hand mit seinen rheumatischen Fingern. „Die einen sagen das, die andern das. Ich weiß aber die Wahrheit, sie ist aus den Papieren niedergeschrieben.... Auf.den Papieren, die Johanna mitbrachte, als sie mit ihrem Manne und ihrem kleinen Mädchen zurückkam — sie kam mit den Bei- den ins Dorf zurück. Er war ein sehr ordem- licher Arbeiter und Johanna hatte auch ein kleines Mädchen . Ich weiß aber, was in den Papieren steht". Der listige. Zug trat noch deutlicher hervor; er lachte leise vor sich hin. „Wo sind denn die Papiere?" (Fortsetzung folgt.)
	        

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