Organ für amtliche Kniidniachnngcn.
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und zwar, erstere spätestens bis jeden Mittwoch mittags.
Freitag
M 30.
den 29. Juli 1910.
Baterland.
Landtagswahlen. Die am 23«, 25. und 26.
Juli abgehaltenen Wahlmännerwahlen hatten
nachstehendes Ergebnis:
».InVaduz: Theobald Kirchthaler, Reinald
Amann, Franz Schlegel, Johann Verlitig, Adolf
Real, Franz Josef Wächter, Vorsteher, Fidel
Ospelt, Egon Rheinberger, Alois Seger Nr. 63,
Gustav Ospelt Nr. 168, Julius Ospelt Nr. 98,
Josef Amann Nr. 180, Dr. Albert Schädler,
Bernhard Beck Nr. 121, Dr. Rudolf Schädler,
Johann Seger Nr. 135, Josef Anton Ospelt
Nr. 40, Josef Ospelt Nr. 195, Anton Walser
Nr. 117, Josef Gaßner Nr. 67, .Johann Seger
Nr. 203, Meinrad Ospelt Nr. 7f, Josef Strub
Nr. 200, Hermann Ospelt Nr. 198,
To. In Schaan: Friedrick Walser, Vorsteher,
Josef Hilti Nr. 86, Karl Kaufmann Nr. 82,
Edmund Risch Nr. 88, Josef Beck Nr. 63, Al-
bert Hilti Nr. 138, Jakob Wächter Nr. 107,
Rudolf Lingg Nr. 101, Emanuel Wenaweser
Nr. 71, Lorenz Hilti Nr. 186, Kaspar Hilti
Nr. 166, Jakob Wanger Nr. 82, Rudolf Qua-
derer Nr. 130, Johann Hilti Nr. 41, Alexan-
der Risch Nr. 183, Arnold Thöny Nr. 118,
Jakob Falk Nr. 202, Anton Schirscher Nr. 20,
Bernhart Wanger Nr. 187, Johann Wanger
Nr. 9, Josef Beck Nr. 105, Ludwig Beck Nr.
«1.
c. In Planken: Josef Regele Nr.31, Lo-
renz Gantner Nr. 23.
ä. In Triese nberg: Gottlieb Gaßner Nr.
11, Josef Gaßner Nr. 13, Gottlieb Schädler
Nr. 216/ Vorsteher Franz Josef Beck, Johann
Beck Nr. 220, Xaxer Schädler Nr. 58, Johann
Baptist Beck Nr. 163, Engelbert WHler Nr. 15,
Joachim Beck Nr. 218, Franz Josef Schädler
Nr. 223, Daniel Beck Nr. 12, Max Frommelt
Nr. 46, Alois Beck Nr. 56, Franz Beck Nr.
201, Gottlieb Beck Nr. 83, Andreas Beck Nr.
36, Oswald Schädler Nr. 219, Johann Schäd-
ler Nr. 11.7, Josef Beck Nr. 233, Kilian Seli
Nr. 95, Josef Schädler Nr. 6, Daniel Regele
Nr. 112, Josef Beck Nr. 107 und Oberlehrer
Frommelt.
e. In Triefen: Xaver Bargetzi Nr. 147,
Andreas Banzer Nr. 175, Johann Gaßner Nr.
13, Vorsteher Luzius Gaßner, Johann Lampert
Nr. 127, Theodor Banker Nr. 15, Wendelin
Kindle Nr. 36, Jakob Eberle Nr. 142, OS-
wald Walser Nr. 96, Fidel Tschol Nr. 67,
Johann Jakob Feqer Nr. 68, Julius Kindle
132, Arnold Erni 185, Josef Sprenger, Schmied
Nr. 149, Alois Schnrti Nr. 108, Ferdinand
Schurti Nr. 71, Wendelin Erni Nr. 172, Rai
mund Tschol Nr. 193, Wendelin Frommelt Nr.
63, Julius Hoch Nr. 79,{ Emanuel Frommelt
Nr. 136, Ferdinand Negeje Nr. 90, Alois Ne-
gele Nr. 119, Gabriel Regele Nr. 51.
f. In B'alzers: Albert Wolfinger Nr. 113,
Emil Wolfinger Nr. 45, Gebhart Brunhart Nr.
133, Heinrich Brunhart Nr. 145, Mart.Brun-
hart Nr. 23, David Vogt Nr. 29, Johann Frick
Nr. 214, Andreas Brunhart Nr. 18, Philipp
Wolfinger Nr. 98, Andreas Vogt Nr. 88, Gg.
Burgmaier Nr. 103, Lehrer Alois Frick, Albert
Vogt Nr. 6, Josef Brunhart Nr. 102, Elias
Vogt Nr. 116, Basil Nigg Nr. 39, Georg Frick
Nr. 42, Anton Büchel Nr. £05, Andreas Büchel
Nr. 209, Anton Wille Nr. 82, Johann Nutt
Nr. 171, Martin Büchel Nr. 96, Lorenz Wille
Nr. 110, Franz Josef Gstöhl Nr. 97, Kaspar
Büchel Nr. 101, Andreas Nigg Nr. 7.
Maul- und Klauenseuche. Nach den Miteil-
ungen des Schweiz. Landwirtschaftsdepartements
vom 25. Juli sind verseucht oder verdächtig im
Kt. St. Gallen im Bezirk Werdenberg Grabs
1 Stall mit 10 Rindern, im Bezirk SarganS
Pfäfers 1 Weide mit 95 Rindern, Ragaz
1 Stall mit 15 Rindern.
Zu den Lanotagswahlen. Offener Jörtef
an den Herrn Einsender K. von. Nr. 27 des
„Eingesandt Eschnerberg". Ohne Freude, mit
ungeteiltem Aerger haben wir Ihren Artikel
gelesen. Es ist überall Anstand und Sitte,
daß man bevor man Wahlvorschläge veröffent
licht, sich mit den Personen, welche man vor-
schlagen will, ins Einvernehmen setzt. Hat-
tcn Sie dies getan, Sie dürfen uns sicher-
lich glauben, würde keiner der Namen sin
Ihrer Liste figurieren. Jeder der von Ihnen
Vorgeschlagenen hat weder so viel unklugen
Ehrgeiz oder so wenig von der göttlichen Ga-
be des Verstandes erwischt, daß er sich dazu
hergeben würde in Ihrem Elaborat eine Rolle
zu spielen.
„Die Wahl und ihr Resultat überlassen wir
dem allzeit gesunden Sinn und Willen der
Wähler."
So viel im Allgemeinen. Aber lieber Herr
K., wir kennen die Weise, wir kennen den Text,
wir kennen auch den klugen Verfasser. Wenn
Sie, danken Sie Gott, so klug sind, daß Sie
wissen, wer die Interessen des .Unterlandes
gebührend vertreten kann und dazu be-
rufen ist, diese Interessen gebührend zu
vertreten, warum, um Aller Heiligen Willen,
warum haben Sie sich selbst als den Weise-
sten der Klugen zu nominieren vergessen? Ge-
wiß, wenn einer die gesammte Wählermasse
nach seinem Leist verschuftern will, ist er ein
Faktotum, dessen Licht auf den Scheffel ge-
hört.
Lieber Fremd und Mitbürger K, wir sind
Ihnen gewiß nickt gram, aber wenn Sie. to
Zukunft das Grauchen von Sancko Panss reiten
wollen, so unterreden Sie sich mit seinem. Mi-
ster und folgen Sie ihm getreulich, damit Grau-
chen nicht stürzt, Sie könnten den Hals dabei
brechen.
Wie gesagt, wir sind Ihnen gar nicht böse
und sintemalen soqar gewogen, nur bitten wir
Sie, uns das nächste Mal zu "vergessen. Mit
keundlichen Grüßen und den besten Segens-
wünschen Kr Ihren politischen Fortschritt zeich-
net sich
Ein Vorgeschlagener.
Anmerk. der Redaktion. Wir geben obigem
Artikel lediglich deswegen Raum, um beide Kor-
resvondenten zum Wort kommen zu lassen. Der
Aufnahme des Artikels in Nr. 28 d. Bl. konn
ten wir unser Blatt um so weniger verschließen,
als jeder freie Bürger das Recht hat, Wahl-
Vorschläge zu machen. Die Verantwortung über
beide Artikel überlassen wir den betreffenden
Korrespondenten.
Politische Rundschau.
Oesterreich'Ungam. Besuch des Kaisers
Wilhelm in Wien. Wie offiziell mitgeteilt
wird, steht nunmehr fest, daß die Ankunft Kai-
ser Wilhelms in Wien am 20. September er-
folgen wird. Für den Aufenthalt des Kaisers
sind zwei Tage, der 20. und 21. September, in
Aussicht genommen. Ehe Kaiser Wilhelm nach
Wien kommt, wird er am 17., 18. und 19.
September auf Einladung des Erzherzogs Fried-
rich als dessen Jagdgast in Belye in Ungarn
weilen. Während fewes Wiener Aufenthalts
wird der deutsche Kaiser eine Deputation des
7. Husaren-Regiments, dessen Inhaber er seit
Die neue liechtenst. Gewerbeordnung.
Bortrag
gehalten am 19. Juni 1910 in Vaduz
von
l. k. Gewerbe-Inspektor Hubert S t i p p e r g e r.
(Fortsetzung.)
Der § 29 der Liechtensteinschen .Gewerbe-
Ordnung regelt den Gewerbebetrieb mit Nach-
barstaaten und ist hierbei der Grundsatz fest-
zuhalten, daß die im Ausland wohnhaften
Gewerbetreibenden über Bestellung gewerbli-
che Arbeiten im Fürstentum ausführen dürfen,
wenn den Liechtensteinschen Landesangehöri-
gen gleiches in dem jenseitigen Staate gestat-
tet ist, jedoch bleiben die Elfteren hinsicht
lich der Ausübung jener Beschäftigungen, für
welche die Erwirkung einer behördlichen Ge-
nehmigung (Konzession) erforderlich ist, an
die in diesem Gesetze aufgestellten .Bedingun-
gen gebunden.
Eine Betriebspflicht besteht zufolge § 32
«der Gewerbeordnung nur hinsichtlich der Ans-
Übung des Rauchsangkehrer- und Abdecker-Ge-
werbes.
Nach dem Tode eines Gewerbetreibenden
hat im allgemeinen sein Nachfolger den Fort-
betrieb des Gewerbes bei der Gewerbebehörde
auf eigenen Namen anzumelden, bezw. die
erforderliche Konzession zu erwirken, nur die
Witwe eines Gewerbetreibenden, sowie die
minderjährigen Erben sind berechtigt das Ge-
werbe aus Grund der alten Gewerbeberechtig-
ung fortzuführen.
Die Gewerbetreibenden haben sich einer ent-
sprechend äußeren Bezeichnung auf ihre Be-
triebsstätten zu bedienen und dürfen'dieFir-
tna oder die besondere Bezeichnung eines an-
deren Gewerbetreibenden nicht nachahmen.
Die Bestimmungen über die Aufnahme und
Verwendung des gewerblichen Hilfspersonales
und die Vorschriften betreffend den Urbeiter-
Schutz sind im 4. Hauptstück der Gewerbeord-
nung zusammen gefaßt. Zu dem gewerblichen
Hilfspersonal zählen alle Arbeitspersonen, wel-
che bei einer Gewerbesunternehmung in Ver-
Wendung stehen und zwar sowohl die Gehil-
fen ^Gesellen, Handlungsdiener, Fabriks- und
Hilfsarbeiter) als auch die Lehrlinge. Auf Per-
fönen, die nur Hausgesindedienste verrichten,
finden die Bestimmungen der Gewerbeord
nung keine Anwendung. Lohnarbeiter unter-
geordneter Art sind jene Handlanger, welche
ihren Verdienst täglich ausbezahlt erhalten.
Auf Handlungsgehilfen, sowie auf die zu höhe-
ren Dienstleistungen angestellten Personen
(Werkführer, Buchhalter, Zeichner u. dgl.) sin-
det in erster Linie das Handelsgesetzbuch An-
Wendung und die Gewerbeordnung nur inso-
ferne, wenn im ersteren Gesetze nichts anderes
angeordnet ist. Jeder Gehilfe, Geselle oder
Lehrling muß mit den nötigen Ausweisen
versehen sein, welche rücksichtlich der Jnlän-
der in den behördlich vidierten Zeugnissen der
früheren Dienstgeber, rücksichtlich der Auslän-
der in Heimatschriften, Leumund- und Dienst-
Zeugnissen (Arbeitsbüchern) bestehen. Unter-
nehmer, welche Gehilfen ohne genügenden
Ausweis in Verwendung nehmen, oder welche
übelbeleumundete, der öffentlichen Ordnung
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