Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (1910)

Organ für amtliche Kniidniachnngcn. 
Erscheint an jedem Freitag. Abonnementspreis: Für das Inland jährlich 4 Kr., halbjährlich 2 Kr., vierteljährlich 1 Kr., mit Postoersendung und Zustellung ins Haus; 
für Oesterreich und Deutschland mit Postversendung jährlich 5 Kr., halbjährlich Kr. 2. 50; für die Schweiz und das übrige Ausland jährlich 6 Fr., halbjährlich 3 Fr. 
Mrtcljährlich Fr. 1.50 franko ins Haus. Man abonniert im Jnlande bei de» betreffenden Briefboten; fürs Ausland bei den nächstgelegenen Postämtern. oder, bei der 
Redaktion des „Volksblattcs"; für die Schweiz bei der Buchdruckerei I. Kuhn in Buchs. (Rhcintal). — Briefe und Gelder werden franko erwartet. — Einrückungsgebühr 
für Inserate im Publikationsteile für die dreispaltige Zeile oder deren Raum 8 h oder 10 Rp. — Korrespondenzen, Inserate und Gelder sind an die Redaktion einzusenden, 
und zwar, erstere spätestens bis jeden Mittwoch mittags. 
Freitag 
M 30. 
den 29. Juli 1910. 
Baterland. 
Landtagswahlen. Die am 23«, 25. und 26. 
Juli abgehaltenen Wahlmännerwahlen hatten 
nachstehendes Ergebnis: 
».InVaduz: Theobald Kirchthaler, Reinald 
Amann, Franz Schlegel, Johann Verlitig, Adolf 
Real, Franz Josef Wächter, Vorsteher, Fidel 
Ospelt, Egon Rheinberger, Alois Seger Nr. 63, 
Gustav Ospelt Nr. 168, Julius Ospelt Nr. 98, 
Josef Amann Nr. 180, Dr. Albert Schädler, 
Bernhard Beck Nr. 121, Dr. Rudolf Schädler, 
Johann Seger Nr. 135, Josef Anton Ospelt 
Nr. 40, Josef Ospelt Nr. 195, Anton Walser 
Nr. 117, Josef Gaßner Nr. 67, .Johann Seger 
Nr. 203, Meinrad Ospelt Nr. 7f, Josef Strub 
Nr. 200, Hermann Ospelt Nr. 198, 
To. In Schaan: Friedrick Walser, Vorsteher, 
Josef Hilti Nr. 86, Karl Kaufmann Nr. 82, 
Edmund Risch Nr. 88, Josef Beck Nr. 63, Al- 
bert Hilti Nr. 138, Jakob Wächter Nr. 107, 
Rudolf Lingg Nr. 101, Emanuel Wenaweser 
Nr. 71, Lorenz Hilti Nr. 186, Kaspar Hilti 
Nr. 166, Jakob Wanger Nr. 82, Rudolf Qua- 
derer Nr. 130, Johann Hilti Nr. 41, Alexan- 
der Risch Nr. 183, Arnold Thöny Nr. 118, 
Jakob Falk Nr. 202, Anton Schirscher Nr. 20, 
Bernhart Wanger Nr. 187, Johann Wanger 
Nr. 9, Josef Beck Nr. 105, Ludwig Beck Nr. 
«1. 
c. In Planken: Josef Regele Nr.31, Lo- 
renz Gantner Nr. 23. 
ä. In Triese nberg: Gottlieb Gaßner Nr. 
11, Josef Gaßner Nr. 13, Gottlieb Schädler 
Nr. 216/ Vorsteher Franz Josef Beck, Johann 
Beck Nr. 220, Xaxer Schädler Nr. 58, Johann 
Baptist Beck Nr. 163, Engelbert WHler Nr. 15, 
Joachim Beck Nr. 218, Franz Josef Schädler 
Nr. 223, Daniel Beck Nr. 12, Max Frommelt 
Nr. 46, Alois Beck Nr. 56, Franz Beck Nr. 
201, Gottlieb Beck Nr. 83, Andreas Beck Nr. 
36, Oswald Schädler Nr. 219, Johann Schäd- 
ler Nr. 11.7, Josef Beck Nr. 233, Kilian Seli 
Nr. 95, Josef Schädler Nr. 6, Daniel Regele 
Nr. 112, Josef Beck Nr. 107 und Oberlehrer 
Frommelt. 
e. In Triefen: Xaver Bargetzi Nr. 147, 
Andreas Banzer Nr. 175, Johann Gaßner Nr. 
13, Vorsteher Luzius Gaßner, Johann Lampert 
Nr. 127, Theodor Banker Nr. 15, Wendelin 
Kindle Nr. 36, Jakob Eberle Nr. 142, OS- 
wald Walser Nr. 96, Fidel Tschol Nr. 67, 
Johann Jakob Feqer Nr. 68, Julius Kindle 
132, Arnold Erni 185, Josef Sprenger, Schmied 
Nr. 149, Alois Schnrti Nr. 108, Ferdinand 
Schurti Nr. 71, Wendelin Erni Nr. 172, Rai 
mund Tschol Nr. 193, Wendelin Frommelt Nr. 
63, Julius Hoch Nr. 79,{ Emanuel Frommelt 
Nr. 136, Ferdinand Negeje Nr. 90, Alois Ne- 
gele Nr. 119, Gabriel Regele Nr. 51. 
f. In B'alzers: Albert Wolfinger Nr. 113, 
Emil Wolfinger Nr. 45, Gebhart Brunhart Nr. 
133, Heinrich Brunhart Nr. 145, Mart.Brun- 
hart Nr. 23, David Vogt Nr. 29, Johann Frick 
Nr. 214, Andreas Brunhart Nr. 18, Philipp 
Wolfinger Nr. 98, Andreas Vogt Nr. 88, Gg. 
Burgmaier Nr. 103, Lehrer Alois Frick, Albert 
Vogt Nr. 6, Josef Brunhart Nr. 102, Elias 
Vogt Nr. 116, Basil Nigg Nr. 39, Georg Frick 
Nr. 42, Anton Büchel Nr. £05, Andreas Büchel 
Nr. 209, Anton Wille Nr. 82, Johann Nutt 
Nr. 171, Martin Büchel Nr. 96, Lorenz Wille 
Nr. 110, Franz Josef Gstöhl Nr. 97, Kaspar 
Büchel Nr. 101, Andreas Nigg Nr. 7. 
Maul- und Klauenseuche. Nach den Miteil- 
ungen des Schweiz. Landwirtschaftsdepartements 
vom 25. Juli sind verseucht oder verdächtig im 
Kt. St. Gallen im Bezirk Werdenberg Grabs 
1 Stall mit 10 Rindern, im Bezirk SarganS 
Pfäfers 1 Weide mit 95 Rindern, Ragaz 
1 Stall mit 15 Rindern. 
Zu den Lanotagswahlen. Offener Jörtef 
an den Herrn Einsender K. von. Nr. 27 des 
„Eingesandt Eschnerberg". Ohne Freude, mit 
ungeteiltem Aerger haben wir Ihren Artikel 
gelesen. Es ist überall Anstand und Sitte, 
daß man bevor man Wahlvorschläge veröffent 
licht, sich mit den Personen, welche man vor- 
schlagen will, ins Einvernehmen setzt. Hat- 
tcn Sie dies getan, Sie dürfen uns sicher- 
lich glauben, würde keiner der Namen sin 
Ihrer Liste figurieren. Jeder der von Ihnen 
Vorgeschlagenen hat weder so viel unklugen 
Ehrgeiz oder so wenig von der göttlichen Ga- 
be des Verstandes erwischt, daß er sich dazu 
hergeben würde in Ihrem Elaborat eine Rolle 
zu spielen. 
„Die Wahl und ihr Resultat überlassen wir 
dem allzeit gesunden Sinn und Willen der 
Wähler." 
So viel im Allgemeinen. Aber lieber Herr 
K., wir kennen die Weise, wir kennen den Text, 
wir kennen auch den klugen Verfasser. Wenn 
Sie, danken Sie Gott, so klug sind, daß Sie 
wissen, wer die Interessen des .Unterlandes 
gebührend vertreten kann und dazu be- 
rufen ist, diese Interessen gebührend zu 
vertreten, warum, um Aller Heiligen Willen, 
warum haben Sie sich selbst als den Weise- 
sten der Klugen zu nominieren vergessen? Ge- 
wiß, wenn einer die gesammte Wählermasse 
nach seinem Leist verschuftern will, ist er ein 
Faktotum, dessen Licht auf den Scheffel ge- 
hört. 
Lieber Fremd und Mitbürger K, wir sind 
Ihnen gewiß nickt gram, aber wenn Sie. to 
Zukunft das Grauchen von Sancko Panss reiten 
wollen, so unterreden Sie sich mit seinem. Mi- 
ster und folgen Sie ihm getreulich, damit Grau- 
chen nicht stürzt, Sie könnten den Hals dabei 
brechen. 
Wie gesagt, wir sind Ihnen gar nicht böse 
und sintemalen soqar gewogen, nur bitten wir 
Sie, uns das nächste Mal zu "vergessen. Mit 
keundlichen Grüßen und den besten Segens- 
wünschen Kr Ihren politischen Fortschritt zeich- 
net sich 
Ein Vorgeschlagener. 
Anmerk. der Redaktion. Wir geben obigem 
Artikel lediglich deswegen Raum, um beide Kor- 
resvondenten zum Wort kommen zu lassen. Der 
Aufnahme des Artikels in Nr. 28 d. Bl. konn 
ten wir unser Blatt um so weniger verschließen, 
als jeder freie Bürger das Recht hat, Wahl- 
Vorschläge zu machen. Die Verantwortung über 
beide Artikel überlassen wir den betreffenden 
Korrespondenten. 
Politische Rundschau. 
Oesterreich'Ungam. Besuch des Kaisers 
Wilhelm in Wien. Wie offiziell mitgeteilt 
wird, steht nunmehr fest, daß die Ankunft Kai- 
ser Wilhelms in Wien am 20. September er- 
folgen wird. Für den Aufenthalt des Kaisers 
sind zwei Tage, der 20. und 21. September, in 
Aussicht genommen. Ehe Kaiser Wilhelm nach 
Wien kommt, wird er am 17., 18. und 19. 
September auf Einladung des Erzherzogs Fried- 
rich als dessen Jagdgast in Belye in Ungarn 
weilen. Während fewes Wiener Aufenthalts 
wird der deutsche Kaiser eine Deputation des 
7. Husaren-Regiments, dessen Inhaber er seit 
Die neue liechtenst. Gewerbeordnung. 
Bortrag 
gehalten am 19. Juni 1910 in Vaduz 
von 
l. k. Gewerbe-Inspektor Hubert S t i p p e r g e r. 
(Fortsetzung.) 
Der § 29 der Liechtensteinschen .Gewerbe- 
Ordnung regelt den Gewerbebetrieb mit Nach- 
barstaaten und ist hierbei der Grundsatz fest- 
zuhalten, daß die im Ausland wohnhaften 
Gewerbetreibenden über Bestellung gewerbli- 
che Arbeiten im Fürstentum ausführen dürfen, 
wenn den Liechtensteinschen Landesangehöri- 
gen gleiches in dem jenseitigen Staate gestat- 
tet ist, jedoch bleiben die Elfteren hinsicht 
lich der Ausübung jener Beschäftigungen, für 
welche die Erwirkung einer behördlichen Ge- 
nehmigung (Konzession) erforderlich ist, an 
die in diesem Gesetze aufgestellten .Bedingun- 
gen gebunden. 
Eine Betriebspflicht besteht zufolge § 32 
«der Gewerbeordnung nur hinsichtlich der Ans- 
Übung des Rauchsangkehrer- und Abdecker-Ge- 
werbes. 
Nach dem Tode eines Gewerbetreibenden 
hat im allgemeinen sein Nachfolger den Fort- 
betrieb des Gewerbes bei der Gewerbebehörde 
auf eigenen Namen anzumelden, bezw. die 
erforderliche Konzession zu erwirken, nur die 
Witwe eines Gewerbetreibenden, sowie die 
minderjährigen Erben sind berechtigt das Ge- 
werbe aus Grund der alten Gewerbeberechtig- 
ung fortzuführen. 
Die Gewerbetreibenden haben sich einer ent- 
sprechend äußeren Bezeichnung auf ihre Be- 
triebsstätten zu bedienen und dürfen'dieFir- 
tna oder die besondere Bezeichnung eines an- 
deren Gewerbetreibenden nicht nachahmen. 
Die Bestimmungen über die Aufnahme und 
Verwendung des gewerblichen Hilfspersonales 
und die Vorschriften betreffend den Urbeiter- 
Schutz sind im 4. Hauptstück der Gewerbeord- 
nung zusammen gefaßt. Zu dem gewerblichen 
Hilfspersonal zählen alle Arbeitspersonen, wel- 
che bei einer Gewerbesunternehmung in Ver- 
Wendung stehen und zwar sowohl die Gehil- 
fen ^Gesellen, Handlungsdiener, Fabriks- und 
Hilfsarbeiter) als auch die Lehrlinge. Auf Per- 
fönen, die nur Hausgesindedienste verrichten, 
finden die Bestimmungen der Gewerbeord 
nung keine Anwendung. Lohnarbeiter unter- 
geordneter Art sind jene Handlanger, welche 
ihren Verdienst täglich ausbezahlt erhalten. 
Auf Handlungsgehilfen, sowie auf die zu höhe- 
ren Dienstleistungen angestellten Personen 
(Werkführer, Buchhalter, Zeichner u. dgl.) sin- 
det in erster Linie das Handelsgesetzbuch An- 
Wendung und die Gewerbeordnung nur inso- 
ferne, wenn im ersteren Gesetze nichts anderes 
angeordnet ist. Jeder Gehilfe, Geselle oder 
Lehrling muß mit den nötigen Ausweisen 
versehen sein, welche rücksichtlich der Jnlän- 
der in den behördlich vidierten Zeugnissen der 
früheren Dienstgeber, rücksichtlich der Auslän- 
der in Heimatschriften, Leumund- und Dienst- 
Zeugnissen (Arbeitsbüchern) bestehen. Unter- 
nehmer, welche Gehilfen ohne genügenden 
Ausweis in Verwendung nehmen, oder welche 
übelbeleumundete, der öffentlichen Ordnung 
9
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.